10 études d'après Jean-Philippe Rameau

Rameau auf der Klarinette! Eine höchst überraschende Option, vielleicht, aber in vielerlei Hinsicht eine sehr interessante. Die 1690 von Johann Christoph Denner entwickelte Klarinette war zu dieser Zeit eine ziemliche Neuheit, um nicht zu sagen ein prototypisches Instrument für Barockkomponisten, und es war Jean-Philippe Rameau, der sie in der lyrischen Tragödie Zoroastre von 1749 im Orchester einführte.

Als ich mich aufmachte, dieses (für Klarinettisten möglicherweise wenig bekannte) Repertoire zu erforschen, erschienen mir Rameaus Charakterstücke nicht nur interessant und für eine Transkription geeignet, sondern auch perfekt für eine erste praktische Annäherung an den zeittypischen Stil, die Ornamentik und die Artikulation.

Das Hauptziel der folgenden 10 Etüden ist pädagogisch. Sie basieren auf ausgewählten Kompositionen aus Jean-Philippe Rameaus Cembalosammlungen von 1724 und 1726/7 und sollen ein besseres Verständnis von Rameaus Stil im Besonderen und französischer Barockmusik im Allgemeinen vermitteln, insbesondere durch den Fokus auf eigenwillige Ornamentik.

Metronom-Markierungen, Artikulationen, die in gestrichelten Linien notiert sind, oder die Option "ossia" in La Villeroy sind Vorschläge. Denken Sie daran, dass diese Musik den Interpreten eine gewisse Freiheit gibt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Nuancen und Dynamik sind ebenfalls dem Geschmack des Interpreten überlassen, da die Stücke aus der Cembaloliteratur übernommen wurden.