Walzer und Mazurken op. 54 und 56

Dvoráks Walzer und Mazurkas erweisen sich als ein geglückter Balanceakt zwischen kompositorischer Stilisierung und musikalischer Unmittelbarkeit. Für sie gilt ähnliches wie das, was seinerzeit der Musikkritiker Louis Ehlert zu Dvoráks Slawischen Tänzen geschrieben hatte: nämlich dass hier einem ordentlichen Musiker das Herz im Leibe lacht.

"Antonin Dvoráks Komponieren für Klavier zu zwei Händen umfasst mehr als 15 Opera. Neben einem Variationswerk (Thema con variazioni op. 36 [B 65']) und der Suite op. 98 [B 184] befinden sich darunter mit dem Impromptu B 129 und den so berühmt gewordenen Humoresken op. 101 [B 187] Kompositionen, die in der Tradition des Charakterstücks stehen. Weiterhin gehören dazu die Eklogen B 103, in denen Dvorák gattungsmäßig am Schaffen des Prager Komponisten Jan Václav Tomasek anknüpft, sowie die Silhouetten op. 8 [B 32, 98], denen Dvorák Themen seiner frühen Sinfonien zugrunde legte, und schließlich noch die Poetische[n] Stimmungsbilder op. 85, in denen Dvorák die Schumannsche Idee einer musikalischen Poetik aufgreift, und die seine Hinwendung zum programmatisch ausgerichteten Komponieren markieren.Die erste Idee zu einer Walzerkomposition für Klavier muss im März 1879 angesprochen worden sein, als der Verleger Fritz Simrock, auf dessen Anregung hin Dvorák ein Jahr zuvor seine Slawischen Tänze op. 46 in der Urfassung für Klavier zu vier Händen geschaffen hatte, in Prag weilte. Denn kurz nach seiner Rückkehr nach Berlin schreibt Simrock am 11. März 1879 an den Prager Komponisten: Denken Sie an die vierhändigen "Walzerformstücke" (aber einen Titel dazu?)..." - Klaus Döge