Ligaturen – Musikwissenschaftliches Jahrbuch der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover 7
Musik als vermeintliche Gefühlskunst par excellence gerät schnell zum Kitsch - so jedenfalls will es das Klischee. Spätestens seit den 1960er Jahren ist ein essentialistischer Kitsch-Begriff in den Kultur- und Geisteswissenschaften jedoch problematisch geworden, und es ist an der Zeit, das Phänomen auch für die Musik in kritischer Auseinandersetzung mit Theodor W. Adorno und der ,ernsten Musik', Carl Dahlhaus, Tibor Kneif und anderen unvoreingenommen zu untersuchen.
Die hier versammelten Beiträge gehen davon aus, dass sich musikalischer Kitsch allenfalls als Wechselspiel von ästhetischem Objekt und subjektiver Wahrnehmung ereignen kann, und nehmen entsprechend kulturelle Kontexte in den Blick: von musikalischen Souvenirs der Jahrhundertwende nach Baedekermanier über die popkulturelle Liszt-Rezeption und Historismustendenzen bei Richard Strauss bis zum Propagandakitsch der Diktaturen des 20. Jahrhunderts, Kabarett, Schlager und brasilianischem Tecnobrega reichen die Schwerpunkte musikalischer Diskursgeschichten.
Der mit zahlreichen farbigen Abbildungen versehene Sammelband zeigt damit unterschiedlichste musikwissenschaftliche Anknüpfungspunkte für eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Kitsches auf.
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