Was ist eigentlich Dezibel?

(11.10.2022)

Dezibel ist eine logarithmische Hilfseinheit, die unter anderem für die Messung des Schalldruckpegels und damit der empfundenen Lautstärke verwendet wird. Unser Ohr ‚hört‘ Laustärke über Veränderungen im Schalldruck: Wahrnehmbar sind Werte zwischen 0,00002 Pascal (20 µPa) und 20 Pascal.

Bei niedrigem Schalldruckpegel nehmen wir kleinste Änderungen im Luftdruck wahr, bei höheren Pegeln müssen die Änderungen wesentlich größer sein, damit wir sie als solche erfassen. Mit einer linearen Skala wäre es schwierig, diese Abstufungen deutlich darzustellen. Da kommt die nach Alexander Graham Bell benannte Hilfseinheit ins Spiel, die man für gewöhnlich in Zehnteln angibt: Dezibel.

Die Werte bauen sich logarithmisch auf. Das heißt, in festgelegten Abständen verdoppelt sich der Wert. Bei dB (A) betrifft dies alle zehn Schritte. Damit sind z. B. 40 dB (A) doppelt so laut wie 30 dB (A) und 16 mal so laut wie 0 dB (A). Der Wert von 0 dB orientiert sich an der sogenannten Hörschwelle, dem leisesten Geräusch, das wir wahrnehmen können.

Der Zusatz (A) bestimmt einen Filter, der die Lautstärke dem menschlichen Empfinden angleicht. Dieses unterscheidet sich nämlich vom objektiv messbaren Schalldruckpegel dB (SPL) (= Sound Pressure Level). Je nach Frequenz (quasi die ‚Höhe‘ eines Geräuschs) erscheint uns ein Geräusch mit demselben Schalldruck lauter als ein anderes. Tiefe Geräusche empfinden wir als weniger unangenehm im Vergleich zu hohen. Dafür gibt es bei der Messung vier verschiedene Filter, die die dB-Werte dem menschlichen Empfinden angleichen. Der gängigste ist der dB (A)-Filter. Mit diesem wird z. B. eine Frequenz von 50 Hz in der wahrgenommenen Lautstärke 30 dB niedriger ausgegeben.

Welche Lautstärke ist schädlich?

Alle Werte unter 80 dB (A) (das entspricht etwa dem Lärm von Straßenverkehr) sind unbedenklich. Musiker sind in der Regel aber höheren Lautstärken ausgesetzt. Hier gilt: je höher der Wert, desto kürzer sollte man dem Geräusch ausgesetzt sein. Darf man Geräuschen von 85 dB (A) noch 40 Stunden pro Woche ausgesetzt sein, sollte man es bei 104 dB (A) unter 30 Minuten belassen. Die Schmerzgrenze liegt zwischen 120 und 130 dB (A) (Flugzeug aus 100 Metern Entfernung). Hier reichen schon Einwirkungszeiten von unter einer Minute, um bleibende Hörschäden davonzutragen.

Leider liegt die Lautstärke bei Konzerten in der Regel über dem ungefährlichen Wert von 80 dB (A). Gehörschutz oder Ruhepausen sind daher unabdinglich für die eigene Gesundheit. Einige Richtwerte:

  • Rockkonzert (Zuhörerbereich):
    90 – 105 dB (A)
  • Rock- und Jazzmusik (Übungslokal):
    90 – 105 dB (A)
  • Club/Diskothek (Tanzfläche):
    90 – 100 dB (A)
  • Club/Diskothek (Bar):
    85 – 95 dB (A)
  • MP3-Spieler (Ohrhörer):
    60 – 110 dB (A)
  • Stereoanlage:
    60 – 100 dB (A)
  • Blasmusikprobe (Schulzimmer):
    90 – 95 dB (A)
  • Guggenmusik (Übungsraum):
    95 – 105 dB (A)
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