Von den im vorliegenden Band veröffentlichten Werkversionen dürften der außerordentlich populäre Consolations-Zyklus sowie die Erstfassung des 1850 entstandenen Grand solo de concert (Großes Konzertsolo) auf besonderes Interesse stoßen. In der ersten Fassung der Consolations stand an dritter Stelle noch ein Stück im ungarischen Stil, dessen Thematik Liszt später im 1851 herausgegebenen 1. Stück der Ungarischen Rhapsodien verwendete. Die erste Version des Großen Konzertsolos belegt, dass der in der Mitte der Komposition angelegte und kurz vor Ende rekapitulierte langsame Teil, welcher zum typisch Lisztschen Element der endgültigen Fassung des Konzertsolos - und einige Jahre später auch der H-Moll-Sonate - wird, noch kein Bestandteil der ursprünglichen Konzeption war.
Ein detailliertes, neue Forschungsergebnisse enthaltendes Vorwort in englischer und deutscher Sprache, zahlreiche Manuskript-Faksimiles sowie der Kritische Bericht machen den neusten Band der Neuen Liszt-Gesamtausgabe zu einer besonders wertvollen und wissenschaftlich abgesicherten Publikation.
Gleichzeitig mit dem Hardcover-Band der Gesamtausgabe erscheint auch eine - praktischen Zielen gerecht werdende - Paperback-Version, deren Inhalt - vom Kritischen Bericht abgesehen - mit dem Band der Gesamtausgabe übereinstimmt.