Feuille d’Album

Julius Schulhoff wuchs als Sohn vermögender jüdischer Eltern in Prag auf, wo er auch Klavier- und Musiktheorieunterricht erhielt. Nach ersten Auftritten in Dresden und Leipzig zog er Mitte der 1840er Jahre nach Paris und war dort als Klaviervirtuose aktiv. Chopin soll ihm nach dem Vorspielen die Hand gereicht und gesagt haben: „Vous êtes un vrai artiste, un collègue.“ (Sie sind ein echter Künstler, ein Kollege.) Es folgten Konzertreisen nach England, Spanien und Russland. Mit der Zeit gab er seine Solistenkarriere jedoch auf und wandte sich ganz dem Unterricht und der Komposition zu, zunächst in Paris, ab 1870 in Dresden und später in Berlin, wo er ein Jahr vor seinem Tod zum Pro fessor ernannt wurde. Seine virtuose Salonmusik für Klavier umfasst eine große Sonate, Etüden, Capricen, Impromptus, Nocturnes, Walzer und Mazurken. Dieses kleine Albumblatt erschien 1852 bei Schott (Plattennummer 12059).