Die Übungen dienen der Griff-, Lauf-, Artikulations- und Atemtechnik des Blockflötenbläsers/der Blockflötenbläserin und rechnen mit einer F-Altflöte deutscher oder englischer Griffweise. Als tägliches Pensum, d.h. bei vollständiger Beherrschung, dauern sie insgesamt 40 Minuten. Man vergleiche, bei entsprechendem Leistungsstand, die am Schluss jeder Übung oder Übungsgruppe angegebene Sekundendauer mit dem eigenen Zeitergebnis und arbeite auf die exakte Bewältigung der ganzen Sammlung in der vorgeschriebenen Zeit hin. Natürlich kann das Heft auch ohne dieses Ziel als ein in beliebiger Auswahl zu verwertender Übungsstoff benutzt werden.
Wo nicht anders vermerkt, blase man sowohl legato als auch staccato.
Man wird bemerken, dass jede Übung ihren eigentümlichen Ablauf hat, sei es melodisch-figurativ, rhythmisch oder tonal, und man wird gut tun, diese formalen Merkmale genauestens aufzuspüren und zu durchdenken. Erst wenn das Notenlesen sich in ein freies, inwendig durch genaue Bewegungs- und Tonalitätsvorstellungen gestütztes Spiel verwandelt hat, darf der Bläser von der Beherrschung seines Instrumentes sprechen.
Dass die Gestaltung und Anordnung der Übungen den Beobachtungen einer langen Lehrtätigkeit entwachsen ist, scheint mir kaum wichtiger als der Hinweis, dass der Spieler mit dem täglichen Pensum mehr und mehr in dem allzulange vermiedenen chromatischen Raum der Blockflöte heimisch wird und so den Forderungen der Musik seiner Zeit nachkommen kann.