La canzona che volete

Gegen Ende seines Lebens wurde der Komponist, Diplomat und Bischof Agostino Steffani (1654-1728) eingeladen, einige Beispiele seiner Arbeit an die kürzlich gegründete Academy of Vocal (später "Ancient") Music in London zu schicken. Neben den bereits vorhandenen Stücken lieferte er zwei neue - ein Madrigal und eine Motette. In einem Manuskript, das das Repertoire der Akademie widerspiegelt, geht dem Madrigal das anonyme Kammerduett La canzona che volete und die Anweisung "Segue Madrigale" voraus. Der humorvolle Text des Duos bezieht sich auf ein Madrigal und erinnert an Steffanis Witz.

Das Kammerduo ist die Form, für die der Komponist am bekanntesten war, und La canzona ist ein gelungenes Beispiel dafür, denn es zeigt den mühelosen Kontrapunkt im Duosatz und den technischen Einfallsreichtum in den beiden Solos, die auf verwandten Grundbässen aufgebaut sind. Es gibt also gute Gründe, dieses Stück Steffani zuzuschreiben.