Michael Stenov (* 1962)

Gregorianische Motetten

5 neue Motetten

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Ihr Kinder Israels

Ave verum corpus

Ecce lignum crucis

Ave maris stella

Flos carmeli

für:
Gemischter Chor (SATB) a cappella
Ausgabe:
Partitur
Artikelnr.:
660177
Autor / Komponist:
Sprachen:
deutsch, lateinisch
Erscheinungsjahr:
2016
Verlag / Hersteller:
Hersteller-Nr.:
KS 40060
ISBN:
9783920541600

Beschreibung

Ihr Kinder Israels (Motette für den Palmsonntag):

Die Kinder Israels trugen Ölzweige, gingen dem Herrn entgegen, schrien laut und riefen: "Hosanna in der Höhe"! „Hosanna“ bedeutet wörtlich „errette doch“ bzw. „hilf uns“; der Zusatz „in der Höhe“ wirkt jedoch unverständlich. Laut Pinchas Lapide liegt dem eine Wortverwechslung zugrunde: Viel wahrscheinlicher ist die Übersetzung „Rette uns vor den Römern!“, was im Hebräischen ganz ähnlich klingt bzw. geschrieben wird (hoscha’na ba-meronim bzw. mi-haromim). Viele Juden hatten ja einen politischen Messias erwartet. Der Hass der Hohenpriester und Schriftgelehrten auf Jesus war aber offensichtlich noch stärker als ihr Hass auf die Römer, weshalb sie Jesus trotz seiner Friedfertigkeit als politischen Aufrührer verunglimpften. (Vgl. der Erpressungsversuch der Juden vor Pilatus, der ihn eigentlich freilassen wollte: "Dann bist du kein Freund des Kaisers!") So wäre Jesus also auch wegen der politischen Gefahr, die angeblich von ihm ausging, von den Römern hingerichtet worden. Die fünfstimmige Motette "Ihr Kinder Israels" ist in isorhythmischer Polytextur (lateinisch und deutsch) konzipiert: Sie baut auf dem Gregorianischen Choral "Pueri Hebraeorum" mit dem lateinischen Text in der Baritonstimme auf, die durch Posaune bzw. Fagott verstärkt oder auch ersetzt werden kann. Die imitierenden Motive der anderen vier Stimmen sind beim selben Text rhythmisch immer gleich, haben aber unterschiedliche Melodien (Isorhythmik), die Tonart ist durchgehend dorisch.

Ave verum corpus (Motette zur Kommunion, besonders am Gründonnerstag und zu Fronleichnam): Sei gegrüßt, wahrer Leib, geboren aus der Jungfrau Maria, wahrhaft gelitten, am Kreuz für den Menschen geopfert, aus dessen durchbohrter Seite Blut und Wasser flossen. Du sollst für uns ein Vorbild in der Prüfung des Todes sein, o liebevoller, o gütiger Sohn Marias. Der Text ist wahrscheinlich im 13. Jahrhundert entstanden; der Verfasser unbekannt. Die Verehrung der Hl. Eucharistie mündet in den Empfang der Hl. Kommunion. Die mehrfache Verwendung des Wortes "verum, vero..." weist auf die reale Präsenz des Leibes Christi im gewandelten Brot hin. In meiner Ave verum corpus-Vertonung stammt nur der Text aus der Gregorianik; Melodik und Harmonik sind frei komponiert. Der Text ist aber im Gegensatz zu Mozarts berühmter Version, die die Anrufung Jesu am Ende nicht enthält, vollständig und original. Die ausladende Chromatik steht tonmalerisch im Dienst des Schmerzes der zentralen Textstelle "cuius latus perforatum unda fluxit sanguine".

Ecce lignum crucis (Motette für den Karfreitag):

Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt hing. Kommt, lasst uns anbeten! Mit diesem Text beginnt die Kreuzverehrung (adoratio crucis), der zweite Teil der Liturgie am Karfreitag im österlichen Triduum, das mit der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag beginnt. Die Motette enthält den originalen Gregorianischen Choral in rhythmisierter Form in der Oberstimme. Im dreistimmigen ersten Teil empfiehlt es sich, Sopran und Alt gemeinsam die Oberstimme singen zu lassen. Der zweite und dritte Abschnitt modulieren jeweils um einen Ganzton nach oben, wie es auch einstimmig üblich ist.

Ave maris stella (Motette für Marienfeste):

Der lateinische Hymnus, der im Stundengebet der Katholischen Kirche zur Vesper an Marienfesten gesungen wird, stammt von einem anonymen Verfasser aus dem 8. Jahrhundert. Die Melodie wird Venantius Fortunatus zugeschrieben. Die Motette "Ave maris stella" kann wahlweise lateinisch oder deutsch gesungen werden. Ich habe die originale gregorianische Choralmelodie für die mehrstimmige Vertonung rhythmisiert und die Stimmen in der zweiten bis fünften Strophe kanonisch geführt. Die sechste Strophe ist ein Kantionalsatz, während das Amen nach der siebten und letzten Strophe aus dem Bass-Cantus firmus heraus wieder imitatorisch dem Schluss entgegenstrebt.

Flos Carmeli (Motette für Marienfeste, besonders zum Skapulierfest "Maria vom Berge Karmel" am 16. Juli und zum Fest der Hl. Teresa von Avila am 15. Oktober):

  1. Blume des Karmels, blütenreicher Weinstock, Glanz des Himmels; einzigartige Jungfrau und Gebärerin. Sanfte Mutter, jedoch von keinem Mann wissend, sei den Karmeliten als (richtungsweisender) Meerstern gewogen.
  2. Du aus der Wurzel Jesse sprossende Blüte, erlaube uns in Ewigkeit bei dir zu sein. Die du wie eine Lilie unter Dornen wächst, bewahre als Schutzfrau die Sinne von uns Schwachen rein.
  3. Als starke Waffe breite im wütenden Kampf den Schutz deines Mantels über uns Ringende aus. In der Not schenk uns klugen Rat und im Unglück überreichen Trost.
  4. Liebevolle Mutter und Herrin des Karmels, erfülle dein Volk mit der Freude, die dich beglückt. Mutter, Schlüssel und Tor zum Paradies, lass uns dorthin geführt werden, wo du mit Ruhm und Ehre gekrönt wirst. Amen. Das "Flos Carmeli" ist die berühmte marianische Sequenz des Karmelitenordens, wo sie zweimal im Jahr gesungen wird (siehe oben). Der Text stammt der Überlieferung nach vom Hl. Simon Stock und ist daher auch noch für sein Namensfest am 16. Mai bestimmt. Dieser Heilige soll auch bei seiner Marienerscheinung am Sonntag, dem 16. Juli 1251, in Cambridge das Braune Skapulier (lat. scapulare = ein kurzer, die Schultern bedeckender Mantel) von der Muttergottes bekommen haben, mit dem die Verheißung verknüpft ist, dass alle, die es beim Sterben tragen, gerettet werden. Die außergewöhnlich schöne dorische Melodie ist ursprünglich natürlich einstimmig; die erste Strophe – die Melodie befindet sich im Bass – wird daher von allen unisono mit Orgelbegleitung und Kontrabass ad lib. gesungen. Wenn die Gemeinde – wie bei den Karmeliten üblich – mitsingt, ist eine Verstärkung des Bass-Cantus firmus durch Posaune oder Fagott zu empfehlen. Ab der zweiten Strophe wechselt der Tenor in die dritte Stimme, in der dritten Strophe wandern Sopran und Alt in die zweite Stimme; die vierte Strophe wird vierstimmig gesungen und schließt mit dem "Amen". Die dadurch entstehende Variation bzw. klangliche Steigerung der Strophen verhindert die Monotonie der bloßen Wiederholung. Auch colla parte-Instrumente für die anderen Chorstimmen sind denkbar. Wenn der Chor die Motette ohne mitsingende Gemeinde aufführt, sollten die höheren Stimmen vorerst pausieren und bei den Wiederholungen dazukommen.

Inhalt

  • Ihr Kinder Israels op. 13
  • Ave verum corpus op. 12
  • Ecce lignum crucis op. 10
  • Ave maris stella op. 9
  • Flos carmeli op. 15
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