Michael Stenov (* 1962)

Kreuzigung op. 2a

Passionsmusik für den Karfreitag
Die sieben Worte Jesu Christi am Kreuz

M. Stenov: Kreuzigung op. 2a, 3GesGch (Part) (0)M. Stenov: Kreuzigung op. 2a, 3GesGch (Part) (1)M. Stenov: Kreuzigung op. 2a, 3GesGch (Part) (2)M. Stenov: Kreuzigung op. 2a, 3GesGch (Part) (3)M. Stenov: Kreuzigung op. 2a, 3GesGch (Part) (4)

Kreuzigung

für:
3 Solostimmen (TBarBar), gemischter Chor (SATB) a cappella
Ausgabe:
Partitur
Artikelnr.:
659665
Autor / Komponist:
Sprache:
deutsch
Dauer:
25 Minuten
Entstehungsjahr:
2008
Erscheinungsjahr:
2016
Verlag / Hersteller:
Hersteller-Nr.:
KIST 40111
ISBN:
9783920541617

Beschreibung

Die "Kreuzigung" ist eine etwa halbstündige a cappella-Passion, die einen synoptischen Text aus allen vier Evangelien verwendet. Der gesamte Text stammt aus einer von mir im Jahr 1997 selbst erstellten Evangeliensynopse, einer Gesamtfassung aller vier Evangelien. Liturgisch betrachtet sind die Sieben Worte eine „Lesungsmusik zur Begehung der Todesstunde Jesu am Karfreitag“, wie sie Heinrich Schütz in seiner Vertonung erstmals vorstellt. Meine Motivation, die Sieben Worte Jesu selbst zu vertonen, war die bei den Linzer Karmeliten unübliche Verwendung von Instrumenten in der Karfreitagsliturgie, weshalb eine Aufführung der berühmten Schütz-Vertonung nicht möglich war.

Der Text der Sieben Worte im Eigentlichen ist eine seit langem existierende Zusammenstellung der bekannten sieben Worte Jesu am Kreuz, die in der Heiligen Schrift auf alle vier Evangelien verteilt sind. Jeweils drei Jesusworte werden durch die Evangelisten Lukas und Johannes überliefert, ein gleichlautendes durch Markus und Matthäus. Ich habe mich bei meiner Komposition an die traditionelle Reihenfolge gehalten:

  1. „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34)
  2. „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43)
  3. „Frau, siehe, dein Sohn!“ und: „Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,26-27)
  4. „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ (Mk 15,34; Mt 27,46) (Im vierten Wort habe ich nicht die deutsche Übersetzung, sondern den hebräischen Text verwendet: "Eli, eli, lama sabachthani.")
  5. „Mich dürstet.“ (Joh 19,28)
  6. „Es ist vollbracht.“ (Joh 19,30)
  7. „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 23,46) Die beiden letzten Jesusworte sollten etwas langsamer gesungen werden und stehen daher nicht im Alla breve, sondern im normalen Vier-Viertel-Takt.

Der Bibeltext wird von zwei bekannten Passionschorälen umrahmt bzw. jeweils nach den Jesusworten unterbrochen: Am Anfang und Ende stehen jeweils zwei Strophen von "Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen" in e-moll und nach den einzelnen Jesusworten je eine Strophe von "O Haupt voll Blut und Wunden" in a-moll. Dadurch bewegt sich die Tonalität des ganzen Werkes sozusagen von der Tonika in die Subdominante und zurück. Diese Choräle sind auch dazu gedacht, dass sie von der Gemeinde mitgesungen werden können, was bei meinen beiden bisherigen Aufführungen an den Karfreitagen der Jahre 2008 und 2014 sehr gut angenommen wurde. Die Version A der Choräle stammt aus 2014, die Version B aus 2008. Die A-Version ist etwas anspruchsvoller für den Chor, aber vielleicht auch etwas schwieriger für die Gemeinde mitzusingen, da sich die Choralmelodie hier nicht wie in Version B immer im Sopran befindet, sondern durch alle Stimmen wandert. Es empfiehlt sich in beiden Fällen ein Blatt für die Gemeinde aufzulegen, das die Texte und die Choräle mit den Melodien enthält, obwohl im Prinzip durchaus auch das Gesangbuch herangezogen werden kann. Dass ich die Choräle "nach" und nicht "von" J. S. Bach bzw. J. Crüger benannt habe, hat den Grund, dass ich nicht nur textliche, sondern auch diverse musikalische Änderungen vornehmen musste, um die Melodien an die aktuellen Versionen des Gesangbuches "Neues Gotteslob" der katholischen Kirche anzupassen. Beide Text- und Melodiefassungen entsprechen daher den aktuellen Versionen im "Neuen Gotteslob" der katholischen Kirche, können aber von anderen Gesangbüchern im Detail abweichen. In dieser Passionsmusik singen alle Solisten wie in den Passionen von Heinrich Schütz einstimmig und unbegleitet, auch der Solo-Bariton die sieben Worte Jesu. Den Bibeltext gestaltet zwar wie üblich der Evangelist; die Schriftzitate aus dem Alten Testament habe ich jedoch dem Chor zugewiesen. Die Turbachöre wechseln je nach den handelnden Personen zwischen gemischtem Chor und Männerchor ab.

Die gleichnamige Motette op. 2b, die im Motettenband "Deutsche Motetten" von Michael Stenov ebenfalls bei Kistner&Siegel erschienen ist, basiert auf den gleichen Motiven der Jesusworte.

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