Lateinische Messe für Gemeinde, Chor und Orgel nach der Choralmesse "Missa de Angelis"
Die „Missa de Angelis“ wird im Kyriale der römisch-katholischen Kirche als achte von achtzehn Messen geführt (das artverwandte und üblicherweise hinzugefügte Credo ist die Nummer drei von vier bzw. urspr. sechs) und ist im Lauf der Zeit – wahrscheinlich wegen ihrer eingängigen Melodien in C-Dur bzw. F-Dur – zur weltweit bekanntesten und beliebtesten Gregorianischen Messe geworden. Ihr Ursprung liegt in der Tradition des französischen Franziskanerordens, der montags regelmäßig eine Votivmesse zu Ehren der heiligen Engel feierte (daher der Name), wobei sich die einzelnen Messteile im Lauf der Zeit bis ungefähr im 16. Jh. ansammelten.
Das Kyrie stammt aus der Normandie des 14. Jh. und wurde zu Beginn des 16. Jh. mit dem entweder aus der bereits zweistimmigen „Missa Lombardi“ des 15. Jh. bzw. aus der mozarabischen spanischen Liturgie stammenden Gloria verbunden. Auch das Sanctus ist normannischen Ursprungs und entstand durch eine Neutextierung des Hymnus „O quam suavis est“ aus dem 12. Jh.. Diese Melodie war so beliebt, dass sie des Öfteren parodiert wurde, darunter auch als erste Version des Agnus Dei. Die endgültige – offensichtlich vom ersten Agnus Dei inspirierte – Version stammt aus dem Rouen des 15. Jh., wurde von Dom J. Pothier in die erste Edition von Solesmes aufgenommen und ging so letztlich in die Editio Vaticana ein (Quelle: The Caecilia, Vol. 60, no. 12, December 1933).
Der korrekte Titel meiner mehrstimmigen Version müsste eigentlich „Missa super ‘Missa de Angelis’“ lauten; da dies aber umständlich klingt, bevorzuge ich „Missa super de Angelis“ oder einfach noch kürzer „Missa de Angelis“ wie das Original. Viele Kirchenmusiker sowie auch das Kirchenvolk im allgemeinen bedauern, dass es sehr schwierig ist, an einem Hochfest mit einer großen kirchenmusikalischen Aufführung die Gemeinschaft der Feiernden auch musikalisch umsetzen zu können.
Häufig reduziert sich das Miteinander auf das Abwechseln von Kunstmusik, ausgeführt von Solisten, Chor und Orchester, und Volksgesang der Gemeinde mit Orgelbegleitung, oftmals sogar ohne Kantor. Diese Art Abwechslung hat mich wie viele andere nie wirklich zufriedengestellt; immer wieder gab und gibt es daher auch Aufrufe an die Komponisten, die diesbezügliche Nachfrage zu befriedigen.
Wenn Komponisten nun Messen oder auch andere Stücke für Gemeinde, Chor und Orgel (ev. auch weitere Instrumente) neu komponieren, funktioniert es jedoch in aller Regel in der Praxis nur, wenn die für die mitsingende Gemeinde vorgesehenen Melodien nicht neu sind; mögen sie auch noch so einfach sein. Sind die Melodien der Gemeinde hingegen geläufig, ist die Freude über das Miteinander oft umso größer.
Die Absicht eines solchen wirklichen Miteinanders habe ich auch mit der „Missa de Angelis“ mit Kyrie GL Nr. 108, Gloria GL Nr. 109, Credo GL Nr. 122 (dieses gehört wie weiter oben erläutert ursprünglich nicht dazu, passt aber perfekt in den Kontext), Sanctus GL Nr. 110 und Agnus Dei GL Nr. 111 verfolgt.
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