La Serenata a San Giovanni Rotondo

Dieses Buch wurde als kritischer Apparat zur CD und MC "Le tradizioni musicali nel Gargano, vol. 1, La serenata a San Giovanni Rotondo" geschrieben, herausgegeben von der Plattenfirma Nota aus Udine, in Zusammenarbeit mit dem Centro Studi Tradizioni Popolari del Gargano und dem Lehrstuhl für Ethnomusikologie der Universität Bologna. Die auf der Scheibe enthaltenen Tondokumente wurden zwischen 1966 und 1995 in San Giovanni Rotondo aufgenommen.

Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, das Repertoire der Serenaden zu dokumentieren, um das Studium des lyrischen Gesangs in der Form 'strapulèttë' (die lokale Art, in Strofetta zu singen) und der Lieder a distesa 'alla stesa' zu vertiefen; sowie der musikalischen Formen und Instrumente, die in San Giovanni Rotondo in Gebrauch waren, durch die in diesen neunundzwanzig Jahren aktiven Spieler.

Die Stadt San Giovanni Rotondo, in der Provinz Foggia, hat etwa fünfundzwanzigtausend Einwohner und liegt in der Nähe des Monte Calvo (1065 m), dem höchsten Gipfel des Gargano. Jahrhundertelang mit einer im Wesentlichen landwirtschaftlichen und pastoralen Wirtschaft verbunden, erlebte es nach dem Zweiten Weltkrieg eine rasante Entwicklung (im Vergleich zu anderen Orten des Vorgebirges), nach der Eröffnung der Bauxitmine im Jahr 1959 und dank der Anwesenheit von Pater Pio, einem stigmatisierten Mönch im Seligsprechungsprozess, der den Bau des imposanten Krankenhauses "Casa Sollievo della Sofferenza" initiierte, das noch heute zu den prestigeträchtigsten in Süditalien zählt.