Ilse Weber, 1903 bei Mährisch-Ostrau geboren, schrieb bereits mit 14 Jahren eigene Gedichte, Lieder und Geschichten und übersetzte Gedichte vom Deutschen ins Tschechische und umgekehrt. 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie als Krankenschwester im Kinderkrankenhaus arbeitete und mit ihren Gedichten und Liedern half, den Kindern den schrecklichen Alltag erträglicher zu machen. Am 6.10.1944 wurde Ilse Weber mit ihrem Sohn Tommy und ihren Kindern des Krankenhauses in den Gaskammern von Auschwitz ermordet.
Die vorliegende Ausgabe von acht ausgewählten Liedern gibt im ersten Teil die originalen Fassungen wieder, so wie sie authentisch überliefert wurden; teils unbegleitet, teils mit Klavierbegleitungen unbekannter Herkunft. Im zweiten Teil wurden die Lieder von Winfried Radeke mit neuen Klaviersätzen versehen bewusst einfach und nicht pianistisch gehalten und dem volksliedhaften Ton der Originale verpflichtet.