Sérénade

Aufgewachsen in einer Familie von Orgelbauern und Organisten war der Weg von Charles-Marie Widor als Organist vorgezeichnet. 1870 zog er von seiner Geburtsstadt Lyon nach Paris und wurde Titularorganist an Saint-Sulpice. In der Nachfolge von César Franck erhielt er 1890 die Orgelprofessur am Pariser Conservatoire, sechs Jahre später die Professur für Komposition. Neben seinen Orchesterwerken, Solokonzerten, Vokal- und Kammermusik liegt Widors musikgeschichtliche Bedeutung vor allem in seinem Beitrag zur Gattung der Orgelsinfonie. Seine Suite op. 34 für Flöte und Klavier, die sich um eine Romance (1881) gruppiert und für Paul Taffanel komponiert ist, kann als Aufbruch in die neue französische Flötenschule gelten. Erstmals werden hier die lichten Klangfarben der Böhmflöte, die Taffanel und seine Schüler in die Welt der Musik einbrachten, kompositorisch ausgelotet. Die vorliegende Sérénade op. 65 ist die Bearbeitung eines Duos für Harmonium und Orgel. Zum Bearbeiter liegen keine Informationen vor. Plattennummer 27148 / veröffentlicht 1903.