Emilie Mayer – Noten

Emilie Mayer (1812-1883) gehört zu den produktivsten und vielseitigsten Komponistinnen des 19. Jahrhunderts. Ihr umfangreiches Schaffen umfasst neben mehreren Sinfonien und Ouvertüren auch ein Furore-Verlag erscheinen.
Entdecke die Musik von Emilie Mayer mit Noten von Stretta. Mehr über ihr Leben erfährst du hier:

Kurze Biographie von Emilie Mayer

Geboren 1812 im mecklenburgischen Friedland als Tochter des örtlichen Apothekers, scheint Emilie Mayer zunächst das typische Leben einer Tochter aus wohlhabendem bürgerlichen Hause geführt zu haben: Sie erhielt eine gediegene musikalische Ausbildung beim Kirchenmusiker des Städtchens und kümmerte sich um ihren verwitweten Vater, während ihre Geschwister nach und nach das Haus verließen und eigene Familien gründeten. 1840 nahm ihr Vater sich völlig unerwartet das Leben. Dieser Schicksalsschlag beendete auf drastische Weise dieses behütete, aber wohl auch beengte Leben – und eröffnete Emilie die Möglichkeit zum Aufbruch in eine selbstbestimmte Zukunft.

Durch das väterliche Erbe finanziell unabhängig zog sie in die aufstrebende Großstadt Stettin, wo bereits ihr ältester Bruder lebte. Dort prägte der Komponist Carl Loewe das erstaunlich vielseitige Musikleben. Er wurde der neue Lehrer der nun fast dreißigjährigen Emilie Mayer, die sich vorgenommen hatte, ein Leben als freischaffende Komponistin zu führen. In einem wahren Schaffensrausch eroberte sie sich in den folgenden Jahren die verschiedenen musikalischen Gattungen, und ihre ersten beiden Sinfonien (Sinfonie Nr. 1 von Emilie Mayer und Sinfonie Nr. 2 von Emilie Mayer) wurden erfolgreich in Stettin uraufgeführt. Damit war aber auch das Ende ihrer Lehrzeit bei Loewe markiert und ein neuer Aufbruch stand an: nach Berlin. Dort nahm sie erneut Kompositionsunterricht, diesmal bei dem Beethoven-Verehrer Adolf Bernhard Marx.

Emilie Mayer, die unverheiratet blieb, wurde zu einer prägenden Figur des Berliner Musiklebens: In jährlichen Konzerten stellte sie ihre neuen Werke vor, baute ein enges Netz von Kontakten in der Musikwelt und in den Kreisen des Hochadels auf und bemühte sich in einer umfangreichen Korrespondenz um die Aufführung und Drucklegung ihrer Werke. Reisen zu Konzerten mit ihrer Musik führten sie unter anderem nach Wien, München, Köln und Brüssel. Sie starb 1883 in Berlin.

Weibliches Komponieren aus Sicht der Männer

Komponierende Frauen waren im 19. Jahrhundert eine absolute Ausnahme. Die Protagonisten des männlich dominierten Musiklebens sprachen den Frauen eine eigenständige schöpferische Begabung in der Regel ab. Auch der folgende Auszug aus der „Rheinischen Musik-Zeitung für Kunstfreunde und Künstler“ vom 5. April 1851 strotzt vor solcher Klischees:

„Emilie Mayer ist eine Dame, die ihre Zeit fast ausschließlich mit Componiren zubringt. Wer sie persönlich kennt, weiss, dass an Eitelkeit, Ueberspanntheit u. dgl. Motive bei ihr gar nicht zu denken ist; man würde sich überhaupt ganz falsche Vorstellungen von ihr machen, wenn man sie sich so vorstellte, wie die Frauen, die die natürlichen Schranken des weiblichen Talents überschreiten, meistens sind. Sie ist still und bescheiden, durchaus weiblich, und fühlt in ihrer musikalischen Thätigkeit eine stille selige Befriedigung, die ihr ganzes Lebensglück auszumachen scheint. […]

Sie beschränkt sich nicht auf Lieder u. dgl. leichtere Waare, sie schreibt Sinfonien und Streichquartette, und zeigt darin eine, namentlich für eine Frau, höchst anerkennenswerthe Beherrschung der Technik. Eigentliches Erfindungstalent ist ihr indes abzusprechen; die Richtung, der sie bis jetzt folgt, bewegt sich mehr in den Spuren Mozart’s und Haydn’s, als in denen Beethoven’s.“

Komponistinnen des 19. Jahrhunderts bei Stretta:

• Clara Schumann – Noten
• Louise Farrenc – Noten
• Fanny Hensel – Noten