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A Child of Our Time von Michael Tippett – Noten

„Ich möchte meinen Schatten und mein Licht kennen, damit ich endlich ganz bin.“ A Child of Our Time

Obwohl die Hauptinspiration und die Themen von Michael Tippett’s „A Child of Our Time“ die Progromnacht, Unterdrückung und Verfolgung sind, ist dies ein Werk von großem Optimismus. Tippett hoffte, mit diesem Werk die Sinnlosigkeit des Krieges und die Kraft des Friedens aufzuzeigen. Stöbern Sie in unseren Noten und Partituren und entdecken Sie alle Ausgaben dieses innovativen Werks.

A Child of Our Time – Ein „jungianisches Werk“ für alle, die unterdrückt werden

Konzeption

Zu Beginn seiner Karriere beschäftigte sich Tippett mehr und mehr mit der politischen Unsicherheit seiner Zeit und widmete einen Großteil seines Schaffens der Obdachlosenhilfe. Als der rechte Einfluss aus Mitteleuropa immer stärker wurde, wurde Tippett erst Kommunist und dann Pazifist. Er fühlte sich berufen, ein politisch provokantes Werk zu schreiben. Die Ereignisse der Progromnacht in Deutschland im November 1938 hatten eine tiefgreifende Wirkung auf Tippett. Die Vorstellung, dass die Ermordung des deutschen Diplomaten Ernst vom Rath durch den jungen 17-jährigen jüdischen Flüchtling Herschel Grynszpan einen solchen Akt der Verfolgung einer ganzen Volksgruppe auslösen und sich als ein so entscheidender Moment im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs erweisen könnte, war die Inspiration für Tippetts „A Child of Our Time“.

Ausführung

Tippett unterzog sich einer Jungschen Psychoanalyse, um die durch die politischen Unruhen ausgelöste Depression zu bewältigen. Als er sein Thema, die Kristallnacht, fand, wandte er sich direkt an einen relativ neuen Bekannten, T.S. Eliot. Als Eliot gebeten wurde, den Text für „A Child of Our Time“ zu schreiben, riet er Tippett, diese Aufgabe selbst zu übernehmen. Von diesem Moment an schrieb Tippett immer seine eigenen Libretti.

Sowohl Händels Messias als auch Bachs Passionen bildeten den strukturellen Ausgangspunkt für Tippett. Er schrieb in Bachs Rezitativ-, Arien-, Ensemble- und Chorstil, wollte aber etwas Neues und Unerwartetes für die Choräle. Tippett entschied sich für die Verwendung von fünf afroamerikanischen Spirituals, die an die Stelle der klassischen Choräle treten sollten. Das Werk ist für SATB-Solisten, Chor und Orchester geschrieben und hat die gleiche Grundform wie Händels Messias. In Tippetts eigenen Worten:

„Teil I des Werks behandelt den allgemeinen Zustand der Unterdrückung in unserer Zeit. Teil II schildert die besondere Geschichte des Versuchs eines jungen Mannes, mit Gewalt Gerechtigkeit zu erlangen und den resultierenden katastrophalen Folgen. Teil III befasst sich mit der Moral, die daraus zu ziehen ist, wenn überhaupt.“

Rezeption

Tippett beendete die Arbeit an „A Child of Our Time“ 1941, entschied sich aber aufgrund der pazifistischen Botschaft gegen eine sofortige Uraufführung des Werks. Obwohl er das Tribunal als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen bestanden hatte, wurde Tippett 1943 aufgefordert, die Kriegsanstrengungen durch Nichtkombattanten zu unterstützen. Er sah sich gezwungen, sich zu weigern, und wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung wusste er, dass er dieses Werk zum Leben erwecken musste.

Die Premiere fand am 19. März 1944 statt, Walter Goehr dirigierte, und die Solisten waren Joan Cross, Sopran, Margaret McArthur, Mezzosopran, Peter Pears, Tenor, und Roderick Lloyd, Bass. Die Kritiken waren hervorragend, und die Times war der Meinung, dass Tippett den „Konflikt zwischen dem Unvermeidlichen und dem Unerträglichen“ auf bewundernswerte Weise zum Ausdruck brachte. „A Child of Our Time“ wurde ein riesiger internationaler Erfolg, der die Unterdrückten in aller Welt ansprach und Michael Tippett endgültig zu einem der führenden zeitgenössischen Komponisten machte.