Bertold Hummel (1925 – 2002)

Acht Fragmente aus Briefen von Vincent van Gogh op. 84

op. 84

B. Hummel: Acht Fragmente aus Briefen von Vincent va (Pa+St) (0)B. Hummel: Acht Fragmente aus Briefen von Vincent va (Pa+St) (1)B. Hummel: Acht Fragmente aus Briefen von Vincent va (Pa+St) (2)B. Hummel: Acht Fragmente aus Briefen von Vincent va (Pa+St) (3)
fürBariton und Streichquartett
AusgabePartitur, Stimmen
Artikelnr.474116
Autor / KomponistBertold Hummel
Umfang80 Seiten
Dauer19 Minuten
Erscheinungsjahr2007
Verlag / HerstellerSchott Music
Hersteller-Nr.ED 20241
ISMN9790001148887

Beschreibung

Mit den "Acht Fragmenten" ist Bertold Hummel in der Tat ein höchst eindrucksvolles Werk gelungen. Ungemein dicht im Atmosphärischen und textbezogen entfalten diese "dunkel grauen Lieder"- um Ludwig Hirsch zu zitieren - einen traurig-expressiven, fast somnambulen Reiz. Diese Lieder scheinen Bertold Hummels ganz nach innen gewandte "Winterreise" geworden zu sein, das Epigramm einer Psychose, voller versteckter Andeutungen und dunkler Ahnungen, aber auch immer voller Hoffnung. Die Sonne wird zum immer wieder beschworenen Hoffnungsträger. Die Musik ist hochexpressiv, nutzt die verschiedenen Spiel- und Stricharten der Streichinstrumente, ihre Nuancierungsmöglichkeiten, bis zur Neige aus, es entstehen teilweise beklemmende klangliche Visionen. Es ist eine gefährdete Musik von äußerst labilem Gleichgewicht. Auch subtile musikalische Andeutungen fehlen nicht. Mit nur einem Ton, der auf das Wort "Musik" folgt, wird Harmonie und Tonalität beschworen. Reinhard Söll

Inhalt

  • I: Ich fühle eine Kraft in mir, ein Feuer, das ich nicht auslöschen darf, sondern schüren muss, obgleich ich nicht weiß, zu welchem Ende es mich führen wird und mich über ein düsteres nicht wundern würde.an Theo van Gogh am 5. November 1882, Den Haag
  • II: Draußen ist es traurig; die Felder eine Lehmgrube aus Klumpen von schwerer Erde und ein wenig Schnee; die Tage meistens mit Nebel und Schmutz; morgens und abends die rote Sonne, Krähen und verdorrtes Gras und verwelktes, faulendes Grün, schwarze Gebüsche und die Zweige der Pappeln und der Weiden scharf wie Draht gegen die traurige Luft. an Theo van Gogh am 20. Januar 1885, Nuenen
  • III: Menschen, die nicht an die Sonne glauben, sind fast wie Gottlose.an Theo van Gogh am 11. August 1888, Arles
  • IV: Oh, diese schöne Sonne hier mitten im Sommer. Das greift einem den Kopf an und ich zweifle gar nicht, dass man davon ganz närrisch wird. Da ich es aber schon vorher war, hab ich nur Genuss davon..."an Emile Bernhard am 18. August 1888, Arles
  • V: Bin ich auch oft in Aufruhr, so ist innen in mir dennoch eine ruhige und reine Harmonie und Musik.an Theo van Gogh am 21. Juli 1882, Den Haag
  • VI: Mancher hat ein großes Feuer in seiner Seele, doch niemand kommt jemals, sich daran zu wärmen; und die Vorübergehenden gewahren nur ein klein wenig Rauch oben über dem Schornstein und gehen ihres Weges von dannen.an Theo van Gogh im Juli 1880, Borinage
  • VII: Ein Mensch, der sich nicht klein fühlt, der nicht erfasst, dass er ein Stäubchen ist, wie irrt er sich im Grunde..." an Theo van Gogh am 4. November 1883, Drenthe
  • VIII: Ich sah in diesem Schnitter eine vage Figur, wie ein Teufel, der in der Gluthitze kämpft, um mit seiner Arbeit zu Ende zu kommen. Ich sehe darin das Bild des Todes, die Menschheit ist das Korn, das gemäht wird. Aber in diesem Tode liegt nichts Trauriges; es geschieht am hellen Tag mit einer Sonne, die alles mit Licht und überreichem Gold überstrahlt. an Theo van Gogh am 4. oder 5. September 1889, Saint-Rémy
  • Deutsche Übersetzung aus dem Niederländischen und Französischen von Leo Klein-Diepold (1865-1944) und Carl Einstein (1885-1940) (Briefe an den Bruder Theo, Berlin 1914) sowie von Hans Graber (1886–1959) (Briefe an Emile Bernhard, Paul Gaugin, Paul Signac und andere, Basel 1938)
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