Die Erstellung "formaler Spannungsverläufe" als Ergänzung der musikalischen Analyse
"Machtvolle Steigerungen", "explosionsartige Entladungen", "Gipfel des Höhepunkts" - die musikalische Analyse ist reich an bildhaften Beschreibungen für Stellen erhöhter musikalischer Spannung. Eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen "Höhepunkt" ist jedoch kaum zu finden. Wie sind die einzelnen musikalischen Elemente an der Höhepunktbildung beteiligt? Wie kann man die unterschiedlichen Intensitäten von Höhepunkten bestimmen? Welche Bedeutung haben sie für die Dramaturgie des ganzen Musikwerkes?
Diese und weitere Fragen versucht der vorliegende Band zu beleuchten. Es werden Höhepunktbildung und Dramaturgie als formbildende Elemente der Musik dargestellt und zehn zeitgenössische Werke auf den Einsatz dieser Elemente hin untersucht, darunter der zweite Satz aus Anton Weberns Symphonie op. 21, die "Kontakte" von Karlheinz Stockhausen, "piano" von Morton Feldman und "Tanzsuite mit Deutschlandlied" von Helmut Lachenmann, jeweils mit grafischer Darstellung des dramaturgischen Verlaufs.
Der ungewöhnliche Blickwinkel auf die untersuchten Kompositionen offenbart zahlreiche neue Erkenntnisse, nicht nur im Hinblick auf die Kompositionen, sondern auch auf die Arbeitsweise ihrer Urheber.
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