Sextett Es-Dur

Dem vorliegenden Sextett in Es-Dur liegt ein Manuskript mit der Signatur A 3910 / IV-B-73 aus der Bibliothek in Kromeriz (Tschechische Republik) zu Grunde. Es erscheint in mindestens drei Werkverzeichnissen: in dem von Karel Padrta [Franz Krommer, Prag: Editio Supraphon 1997], in dem von Gillaspie, Stoneham und Clark [The Wind Ensemble Catalog, Westport, Connecticut, London: Greenwood Press 1998, und in dem von Heinz Ecker in dessen vorbildlicher Dissertation [Die Harmoniemusik von Franz Krommer.

Versuch einer kritischen Bestandsaufnahme, mit thematischem Katalog, Frankfurt 2001]. Auf der Titelseite findet sich der Hinweis Acomodatto Hawel", was darauf schließen lässt, dass Vaclav Hawel (geboren um 1778 in Prag, gestorben nach 1826) - wie bei anderen Werken Krommers auch - eines der Oktette auf diese Sextettversion reduziert hat.

Es ist nachgewiesen, dass Hawel derartige Arrangements um 1808 vorgenommen hat. Das hier vorliegende Sextett ist ein weiteres Beispiel für virtuose Musik des Genres "Harmoniemusik".

Sie diente zur Unterhaltung des Adels, der sich zu diesem Zweck häufig eine kleine (Bläser-)kapelle hielt. Offensichtliche Fehler in den dynamischen Bezeichnungen und grobe Fehler des Kopisten wurden stillschweigend verbessert.

Zudem ist anzumerken, dass damals die Artikulation dem Zeitgeschmack und somit den Vorstellungen der Ausführenden unterworfen war und auch von der Ausführbarkeit abhängig war - eine Praxis, die auch heute noch zuweilen ihre Gültigkeit haben sollte.