Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)

Fantasie (orig. f-Moll) d-Moll KV 608

Orgelstück für eine Uhr

W.A. Mozart: Fantasie d-Moll Orgelstueck fuer eine Uhr KV 59 (0)W.A. Mozart: Fantasie d-Moll Orgelstueck fuer eine Uhr KV 59 (1)W.A. Mozart: Fantasie d-Moll Orgelstueck fuer eine Uhr KV 59 (2)W.A. Mozart: Fantasie d-Moll Orgelstueck fuer eine Uhr KV 59 (3)
fürStreichorchester
AusgabePartitur
Artikelnr.132714
Autor / KomponistWolfgang Amadeus Mozart
HerausgeberWolfgang Helbich
Schwierigkeitsgradanspruchsvoll
Umfang15 Seiten; 23 × 29,5 cm
Erscheinungsjahr2005
Verlag / HerstellerMöseler Verlag
Hersteller-Nr.MOS 10014
ISMN9790203735663

Beschreibung

Ein Stück für ein Orgelwerk in einer Uhr lautet eine undatierte handschriftliche Eintragung Mozarts (zwischen Dezember 1790 und 5. Januar 1791) in sein Verzeichnüss aller meiner Werke, etwas später finden wir unter dem 3. März 1791 Ein OrgelStücke für eine Uhr. Gemeint sind die beiden üblicherweise als Fantasie bezeichneten Werke in f-Moll, KV 594 und KV 608, die Mozart mit grosser Wahrscheinlichkeit für eine mit einem Uhrwerk verbundene mechanische Orgel - also einen Orgel-Automaten - im Mausoleum Laudons der Müllerschen Kunstgalerie geschrieben hat. Wer unter diesen so harmlos wirkenden Titeln eine ebenso harmlose, hübsche und unterhaltende Musik erwartet, wird schon durch die Tonart der beiden in Mozarts letztem Lebensjahr entstandenen Musiken überrascht sein - vielmehr noch durch ihre konzentrierte Form und Ausdruckstiefe. Stücke für ein mechanisches Orgelwerk zu schreiben war durchaus eine Aufgabe, der sich viele der grossen Meister des 18. Jahrhunderts unterzogen. Wir haben köstliche Miniaturen für eine Flötenuhr von Händel, Haydn, Beethoven u.a., die heute in der Regel auf einer Orgel wiedergegeben werden. Umso verwunderlicher ist es, dass Mozart mit diesen beiden Kompositionen eine ganz andere Musik geschaffen hat: gross dimensioniert schon in der Ausdehnung, die der Länge eines Sinfoniesatzes entspricht, erst recht aber in ihrer inhaltlichen Ausarbeitung! Vom düsteren Adagio am Beginn der Fantasie KV 594 über das triumphierend auffahrende Allegro bis zum ersterbenden Ende wird der Hörer gleichermassen wie in der entgegengesetzt aufgebauten Fantasie KV 608 von dem mit dramatisch-heroischem Impetus anpackenden Themenkopf über das durch 2 Fugen von allerhöchster Meisterschaft umrahmten innig berührenden Andante bis zum letzten Ton in Atem gehalten. War es die vermutete Bestimmung der Kompositionen als Trauermusik oder Mozarts Beschäftigung mit Händel und Bach, die so ungewöhnlich ergreifende Musik entstehen liess? Unüberhörbar ist jedenfalls ihre Nähe zu seinen letzten grossen Kirchenmusiken, der Messe c-Moll und dem Requiem! Wolfgang Helbich in seinem Vorwort zu den beiden Fantasien für eine Uhr.

Inhalt

Vorwort:

"Ein Stück für ein Orgelwerk in einer Uhr" lautet eine undatierte handschriftliche Eintragung Mozarts (zwischen Dezember 1790 und 5. Januar 1791) in sein "Verzeichnüß aller meiner Werke", etwas später finden wir unter dem 3. März 1791 "Ein OrgelStücke für eine Uhr". Gemeint sind die beiden üblicherweise als Fantasie bezeichneten Werke in f-Moll, KV 594 und KV 608, die Mozart mit großer Wahrscheinlichkeit für eine mit einem Uhrwerk verbundene mechanische Orgel - also einen Orgel-Automaten - im ,Mausoleum Laudons' der ,Müllerschen Kunstgalerie' geschrieben hat. Wer unter diesen so harmlos wirkenden Titeln eine ebenso harmlose, hübsche und unterhaltende Musik erwartet, wird schon durch die Tonart der beiden in Mozarts letztem Lebensjahr entstandenen Musiken überrascht sein - vielmehr noch durch ihre konzentrierte Form und Ausdruckstiefe.

Stücke für ein mechanisches Orgelwerk zu schreiben war durchaus eine Aufgabe, der sich viele der großen Meister des 18. Jahrhunderts unterzogen. Wir haben köstliche Miniaturen für eine Flötenuhr von Händel, Haydn, Beethoven u.a., die heute in der Regel auf einer Orgel wiedergegeben werden. Umso verwunderlicher ist es, dass Mozart mit diesen beiden Kompositionen eine ganz andere Musik geschaffen hat: groß dimensioniert schon in der Ausdehnung, die der Länge eines Sinfoniesatzes entspricht, erst recht aber in ihrer inhaltlichen Ausarbeitung! Vom düsteren Adagio am Beginn der Fantasie KV 594 über das triumphierend auffahrende Allegro bis zum ersterbenden Ende wird der Hörer gleichermaßen wie in der entgegengesetzt aufgebauten Fantasie KV 608 von dem mit dramatisch-heroischem Impetus anpackenden Themenkopf über das durch 2 Fugen von allerhöchster Meisterschaft umrahmten innig berührenden Andante bis zum letzten Ton in Atem gehalten.

War es die vermutete Bestimmung der Kompositionen als Trauermusik oder Mozarts Beschäftigung mit Händel und Bach, die so ungewöhnlich ergreifende Musik entstehen ließ? Unüberhörbar ist jedenfalls ihre Nähe zu seinen letzten großen Kirchenmusiken, der Messe c-Moll und dem Requiem! Mehr über die Vorgeschichte beider Werke enthält das sehr lesenswerte Vorwort von Wolfgang Plath zur ,Neuen Mozart-Ausgabe', IX, 27, Bd. 2.

Zweifellos ist jede Aufführung der beiden Fantasien* auf eine Einrichtung oder Bearbeitung angewiesen. Über die häufig praktizierte und zunächst nahe liegende Übertragung für die Orgel hinaus reizt ihr quasi symphonischer Charakter besonders dazu, sie mit den Mitteln eines Orchesters wiederzugeben. Schon der Zeitgenosse und Schüler Mozarts, Ignaz Ritter von Seyfried, hat den recht frei geratenen Versuch einer Bearbeitung von KV 608 für großes Sinfonieorchester unternommen. Ich habe mich zur Fantasie KV 594 für eine durch konzertierende Holzbläser angereicherte Fassung entschieden, die der Flöte eine besondere Rolle zuweist. Für KV 608 bin ich angesichts der polyphonen Struktur des Werkes bei einer reinen Streicherfassung geblieben, habe sie allerdings nach d-Moll transponiert, um sie für Streicher angenehmer spielbar zu machen. Das Instrument, für das Mozart zu schreiben hatte, besaß als tiefsten Ton offenbar das kleine f.

Einige Hinweise für die Ausführung seien gestattet: Es ist von nicht nur klanglichem Vorteil, eine Continuo-Orgel mitgehen zu lassen, besonders bei der Fantasie KV 594. Wo Klarinetten zur Verfügung stehen, können sie in KV 594 die Oboen ersetzen. Akkorde sind immer als Arpeggio auszuführen, außer es ist ,divisi' angegeben. Wo in der Bassstimme ein Tenorschlüssel erscheint, schweigen nach dem Brauch der Zeit die Kontrabässe. Zur Bedeutung der Keilstriche, die je nach originaler Schreibweise und musikalischem Sinn entweder als Akzente oder mit besonderer Leichtigkeit (in jedem Falle aber kurz!) auszuführen sind, muss sich jeder Interpret jeweils selbst entscheiden. Allemal scheint mir eine wichtige Voraussetzung für die Interpretation dieser Musik die Kenntnis der historischen Aufführungspraxis zu sein.

Da kein Originalmanuskript erhalten ist, habe ich meine Übertragungen auf die Neue Mozart-Gesamtausgabe gestützt.

Bremen, im Juli 2004, Wolf gang Helbich

  • Fantasie KV 608, Einrichtung für Streichorchester, Art. Nr. 103784
  • Fantasie KV 594, Einrichtung für Kammerorchester, Art. Nr. 103785
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