Die Idee zu dieser Ausgabe entstand 1975 anläßlich eines Schwegelkurses in der Oberpfalz. Es gab damals überhaupt keine bayerische Schwegelliteratur, und das bei einem einst so beliebten, urbayerischen Instrument.
Die berühmten Familien Öcl und Walch in Berchtesgaden versorgten bis ins 19. Jahrhundert den Alpenraum mit Schwegeln. Die wurden in Österreich zwar von Drechslern nachgebaut, aber, Vergleiche erhaltener Instrumente zeigen das, in minderer Qualität.
Wie uns der Drechsler und Schwegelbauer Alois Ganslmayr jun. (1904-1993) mitteilte, bezog sein Großvater Alois Ganslmayr sen. (1860-1934) seinerzeit noch die großen Pfeifen, die er selber nicht machen konnte, aus Berchtesgaden.
In Österreich gab es damals (1975) bereits ein reichhaltiges Angebot an Schwegelnoten. Das kommt daher, dass in Österreich in den 1930er Jahren die Schwegel durch Karl M. Klier eine beachtliche Wiederbelebung erfuhr. Durch den von Klier und Zoder eingerichteten Pfeifertag wurde nach dem Krieg die Schwegel auch in Bayern wieder bekannt.
Mag sein, dass die Bayerischen Volksmusikpfleger die Schwegel deshalb als “Österreichischen Import” empfanden, jedenfalls wurden in den 60er und 70er Jahren mengenweise Noten für die neu entstandenen “Stubenmusiken” herausgegeben, nichts jedoch für Schwegelpfeifen.