In Neapel, damals Hauptstadt von ganz Süditalien und Sizilien, gab es Waisenhäuser, die als hervorragende musikalische Ausbildungsstätten dienten und die Stadt mit Musikern von höchstem Niveau versorgten. Dementsprechend gehörte die neapolitanische Hofkapelle zu den besten Europas. Ragazzi wurde im Waisenhaus „S. Maria di Loreto“ ausgebildet und brachte es bis zum Konzertmeister der neapolitanischen Hofkapelle.
Beim vorliegenden Zyklus handelt es sich trotz des Titels „Sonate a Quattro“ eher um Violinkonzerte, die, wie es damals in Neapel sehr beliebt war, in einer Kombination mit den Gattungen Vierstimmige Sonate und Concerto grosso reizvolle Abwechslungen enthalten. Die Solo-Violine ist technisch anspruchsvoll.