- Auszug für Tasteninstrumente, ediert auf Basis der Partitur, erschienen innerhalb der „Opera Omnia Rameau“
- Enthält alle Fassungen des Werks, die hiermit teilweise erstmals zugänglich sind
- Studiermaterial für Bühnen- und Konzertaufführungen
Das Ballett „Les Fêtes d'Hébé“ handelt von denjenigen Talenten, die an der Opéra üblicherweise thematisiert und auf der Bühne in den Dienst der Liebe gestellt werden: die Dichtkunst und die Deklamation (1. Entrée, „La Poésie“), die Gesangskunst und die Harmonie (2. Entrée, „La Musique“) und schließlich der Tanz und die Choreographie (3. Entrée, „La Danse“); daher auch der alternative Titel des Balletts „Les Talents lyriques“. Dabei räumt Rameau in dieser Ballettoper den Frauenrollen durchweg Vorrang ein. Der Prolog verherrlicht Hébé, die Göttin der Jugend, und ihr Bündnis mit der Liebe, während „La Poésie“ die Dichterin Sappho preist, die nahezu durchgehend singt, und „La Musique“ sich auf die omnipräsente Prinzessin Iphise konzentriert; „La Danse“ schließlich hat als Hauptfigur die Schäferin Églé, die mit Tanz und Gesang hervortritt.
Seit der Uraufführung wurde der Text des Librettos als eher unausgewogen empfunden. Diese dichterischen Mängel gleicht Rameau mit musikalischen Kühnheiten und Neuerungen auf höchstem Niveau aus. Sei es die Ouvertüre, die Lullys Modell über Bord wirft, die abwechslungsreichen Chorsätze wie derjenige der Thessalierinnen und Thessalier „Que jusqu'au fond de nos grottes profondes“, die virtuosen Arien wie etwa Sapphos Air „Un jour passé dans les tourments“ oder die großartigen Monologe für Iphise und Tirtée - Originalität und Schönheit der Musik zeugen von unglaublichem Einfallsreichtum.