Franz Schuberts Liederzyklus Winterreise gilt als einer der absoluten Höhepunkte der Gattung. Das 1827 auf Gedichte von Wilhelm Müller entstandene Werk erschien 1828 in zwei Folgen bei Tobias Haslinger in Wien. Die Aufnahme war damals geteilt: Einem Berliner Rezensenten war er mit 24 Liedern einfach zu lang, dem Schubert-Freund Schober gefiel einzig der Lindenbaum, die Wiener Presse hingegen pries begeistert das „schöne, edle Werk“ – und sollte damit das heute einhellig positive Urteil vorwegnehmen.
Für die Urtext-Ausgabe konnten neben der Erstausgabe auch mehrere Autographe Schuberts sowie zeitgenössische Abschriften herangezogen werden, deren Varianten interessante Informationen zur Ausführung von Verzierungen und Phrasierung in jener Zeit liefern.