Choralfantasie und -fuge für Orgel solo
Anmerkung:
An Orgeln, deren Manual-Umfang nicht bis a‘‘‘ hinaufreicht, können die Takte 1-54 sowie 103-121 eine Oktave tiefer als notiert gespielt werden; allerdings wäre das Manual dann auf 4‘-Basis zu registrieren, also ohne Verwendung von 8‘- oder gar 16‘-Registern. Das große H in Takt 13 (linke Hand auf der 3) ist in diesem Fall verzichtbar. Sollte das Pedal der Orgel nur bis zum d‘ heraufgehen, dürfen das dis‘ bzw. es‘ (in den Takten 13, 15 und 17) ausnahmsweise nach unten oktaviert werden.
Vorwort:
Die Fantasie und Fuge über den Choral „Morgenglanz der Ewigkeit“ komponierte ich für ein Orgelkonzert, das Iris Rieg im November 2013 in Berlin gab. Gemäß der kirchenjahreszeitlich bedingten Fokussierung auf den Themenkreis „Tod und Ewigkeit“ habe ich den Choral in diesem Fall weniger als ein Morgenlied aufgefasst, sondern den inhaltlichen Schwerpunkt mehr in dem Begriff „Ewigkeit“ bzw. „Licht der Ewigkeit“ gesehen. Beim Komponieren ließ ich mich auch vom Text der 5 Liedstrophen aus dem Evangelischen Gesangbuch inspirieren – so etwa im Fall der Fuge von der letzten Strophe: „Leucht uns auch in jener Welt, du verklärte Gnadensonne; führ uns durch das Tränenfeld in das Land der süßen Wonne, da die Lust, die uns erhöht, nie vergeht“. Die Choralmelodie durchzieht das ganze Stück, ist aber nicht immer ganz leicht herauszuhören – was auch daran liegt, dass sie mitunter abschnittweise vom Pedalbass ins Manual (und umgekehrt) wechselt. Auch die augmentierte Form – also die Dehnung auf doppelte Notenwerte – kommt vor, so etwa im Pedal in Takt 20 ff. oder in der Fuge in T. 94 ff. (im Bass) sowie in T. 112 ff. (im Tenor). Die Fuge mag bei oberflächlichem Hören wie eine barocke Stilkopie erscheinen, entpuppt sich aber bei genauerer Analyse als freitonales Stück, das z.B. auch bezüglich der Einsatzabstände des Themas vom tradierten Muster abweicht – statt wie üblich im Wechsel von Tonika und Dominante folgen die Einsatztöne meiner Fugen-Exposition konsequent im Quintabstand aufeinander (fis-cis-gis-dis). Unkonventionell ist auch die Abweichung von der tradierten Choralmelodie bei deren 5. Ton durch eine Halbtonrückung nach oben, also zum Tritonus (im weiteren Verlauf umspielt das Fugenthema die Choralmelodie in freier Weise).
Anmerkung zur Registrierung:
Mit der Angabe p (piano) ist jene Lautstärke gemeint, die bei den meisten Orgeln in den Manualwerken beispielsweise einem Gedackt 8‘ + Flöte 4‘ entspricht (im Pedal diesen Registern plus Subbass 16‘ o. ä., oder auch nur Ged. 8‘ + Subb. 16‘). Der mittlere Lautstärkebereich (mf dolce bis poco f) wird in der Regel am besten mit Prinzipalstimmen zu realisieren sein. Diese dürfen gerne mit Gedackten und Flöten ergänzt werden, um den oftmals etwas rauhen Prinzipalklängen Fülle und Wärme zu geben. Gelegentlich können zusätzlich auch noch Aliquoten hinzukommen. Ein f (forte) ist im Regelfall mit Prinzipalen und Mixtur zu registrieren, wobei auch hier wiederum eine Auffüllung des Klanges mit Gedackten und Flötenstimmen angezeigt sein dürfte.
Martin Torp
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