Konzert Nr. 22 a-moll

„Brahms spielte mit hochrotem Kopf und war ganz selig, daß es so etwas schönes auf der Welt gäbe …“ Brahms „schmökerte“ hier im Violinkonzert Nr. 22 von Giovanni Battista Viotti, dem sicherlich bedeutendsten und herausragendsten Werk unter seinen 29 Violinkonzerten. In Takt 90ff des ersten Satzes seines eigenen Violinkonzerts zitiert Brahms gar das Motiv aus Takt 45ff des ersten Satzes des Viottikonzerts, und auch Beethoven hat dieses Violinkonzert geschätzt.

Doch während zahlreiche große Geiger des 20-ten Jahrhunderts das Konzert auf Schallplatte eingespielt haben, gilt es heute nur noch als anspruchsvolleres „Studienkonzert“. Als Vorlage der bei Edition Butorac aufgelegten Neuausgabe dienten die im Jahre 1804 in Offenbach erschienene Erstausgabe des in Einzelstimmen veröffentlichten Aufführungsmaterials sowie die Ausgabe für Violine und Klavier mit dem Klavierauszug von Jean Baptiste André.

Der Klavierauszug wurde für unsere Neuedition auf der Basis dieses Klavierauszugs vom Herausgeber neu erstellt, teilweise an die Orchesterpartitur angeglichen sowie praxisorientiert pianistischer gestaltet. Der Solopart folgt der Violine-Solo-Stimme des Aufführungsmaterials. Sämtliche Fingersätze und Strichsymbole der Violinstimme stammen vom Herausgeber, die originale Phrasierung Viottis wurde hierbei stets berücksichtigt.

Der Neuausgabe liegen darüber hinaus die mitreißenden Kadenzen von Ferdinand David sowie seine mit zahlreichen Umspielungen bereicherte Fassung des zweiten Satzes des Konzerts bei, welche David Oistrach in einer Aufnahme von 1948 so großartig zu Gehör gebracht hat.