Johann Sebastian Bachs Inventionen und Sinfonien, besser geläufig als die zwei- und dreistimmigen Inventionen, waren schon im Klavierunterricht des Komponisten ein fester Bestandteil der Studienliteratur.
Sie sind es bis heute geblieben. Kein Klavierschüler kommt an ihnen vorbei, gelten ihre grundlegenden Ansprüche, nämlich "reine spielen zu lernen" und "eine cantable Art im Spielen zu erlangen", doch nach wie vor.
Die Neuausgabe der Wiener Urtext Edition folgt konsequent Bachs autographer Reinschrift. Verzierte Versionen aus Abschriften von Bachs Schülern, die einen Einblick in Bachs Verzierungspraxis gewähren, sind separat abgedruckt; eine Vermischung der Fassungen wurde bewusst vermieden.
Zur Auflösung der Ornamentzeichen der Sinfonia Nr. 5 wurde ein exemplarischer Vorschlag mitgeteilt. Über weitere Aspekte zur Aufführungspraxis, die z.T. auf eigenhändige Eintragungen Bachs in den Schüler-Abschriften zurückgehen, informieren Interpretationshinweise und Anmerkungen.
Sie verstehen sich als Anregungen zum Studium von Werken, deren definitive Klanggestalt nicht in allen Einzelheiten festgelegt war und die damit der pädagogischen Fantasie ein weites Spektrum kreativer Möglichkeiten eröffnen.