Bernard von Offida (1604–1694) war ein Kapuziner-Mönch, dessen geistliches Leben und des sen Ergebenheit in Krankheit und Armut Papst Pius VI. dazu veranlasste, ihn am 19. Mai 1795 heiligzusprechen. Der Namenstag des heiligen Bernard fiel auf den 11. September (ein Samstag im Jahre 1797), und es wird allgemein angenommen, dass Haydn den Kapuziner-Mönch mit der am nächsten Tag stattgefundenen Aufführung der neuen Messe ehren wollte.
Die Heiligmesse ist stets eine der meist bewunderten Messen Haydns gewesen. Ihre Würde, ihre Kraft (besonders sei auf das außergewöhnliche Gratias mit seinem brillanten Kontrapunktstil hingewiesen), der Glanz des Orchesters, dem die B-Trompeten ein silbriges, aber unkriegerisches Gewicht geben – dies alles hat sie zu einem der ernstesten und gefühlsbetontesten Kirchenwerke Haydns gemacht.
Besetzung: Sopran solo, Alt solo, Tenor solo, Bass solo, Gemischter Chor (SATB), Oboe (2), Klarinette (2), Fagott (2), Horn (2), Pauke, Streicher, Basso continuo, Orgel