Eberhardt Klemm (1929 – 1991)

Spuren der Avantgarde

Schriften 1955-1991

E. Klemm: Spuren der Avantgarde (Bu) (0)
AusgabeBuch (Softcover)
Artikelnr.216313
Autor / KomponistEberhardt Klemm
Sprachedeutsch
Umfang544 Seiten
Erscheinungsjahr1997
Verlag / HerstellerMusik Texte
Hersteller-Nr.9783980315142
ISBN9783980315142

Beschreibung

Vielen Musikfreunden aus Ost- und Westdeutschland seit Jahrzehnten als enthusiastischer Kenner und Forscher der neuen Musik seit Gustav Mahler, als Programmgestalter von Rundfunkkonzerten und Sendungen und als ständiger Mitarbeiter von Musikverlagen bekannt, war der 1928 in Zwickau geborene Eberhardt Klemm bis zu seinem Tod im Juni 1991 eine markante und höchst originelle Persönlichkeit.

Das wirkte sich naturgemäß auf seine zahlreichen Arbeiten aus, die noch zu Lebzeiten Klemms in einem Reclam-Taschenbuch erscheinen sollten. Die Wendung der verschiedenartigsten Dinge von den achtziger zu den neunziger Jahren hat daraus ein Buchprojekt des Kölner Musikzeitschriften-Verlags MusikTexte gemacht, in dem von Berlioz bis zur Minimal Music Klemms wichtigste Arbeiten im weiten Feld des Musikdenkens versammelt sind.

In den Schriften über die Großen des Jahrhunderts, über Bartók, Mahler, Debussy, Schönberg, über Ives, Varèse, Webern und Berg, über Krenek und Eisler und über die Außenseiter Louis Moreau Gottschalk, Satie, Zemlinsky, Scott Joplin, Carl Ruggles, und Stefan Wolpe, über Musikdenker wie George Bernard Shaw, Ernst Bloch und – wenn man so will – Karl Valentin, über anstößige Interpreten wie Hermann Scherchen und den genialen Leipziger Pianisten Manfred Reinelt, der sich das Leben nahm, nachdem für ihn in der DDR nicht einmal mehr ein minimaler Überlebensraum erkennbar war, wird ein selten so vielfältig ausgemaltes Panorama nachvollziehbar.

Dieses mit Unterstützung der Stiftung Kulturfonds entstandene Buch ist ein außerordentlich vitales Dokument dessen, was sich ganz allmählich – trotz aller Abschottung in der Musiköffentlichkeit der DDR – durchgesetzt hat, nicht zuletzt dank der unermüdlichen Vermittlungsarbeit von einigen wenigen, auf ihre Art hartnäckigen professionellen Musikkennern hohen Grads wie eben Eberhardt Klemm.

Inhalt

Prolog

  • An Béla denken. Ein Versuch über Eberhardt Klemm von Manfred Bierwisch
  • Grenzüberschreitungen. Erinnerung an Eberhardt Klemm von Hans Grüß
  • Zur Edition von Gisela Gronemeyer und Reinhard Oehlschlägel

Schriften von Eberhardt Klemm

  • „Von Umständen, Zufällen, Glücksfällen“. Zum Selbstverständnis der Zweiten Wiener Schule – Rede zur Habilitationsverteidigung
  • „Das sind so schlimme Erinnerungen ...“ Gespräch mit Renate Richter
  • Schwierige Lage. Reflexionen über neue Musik in der ehemaligen DDR
  • Musik, in der der Hörer wieder zum Menschen wird. Musik und Tonkunst am Ende (dieses Jahrhunderts)
  • „Und Neues wird es wohl auch nicht mehr geben ...“ Manfred Reinelt – ein vergessener Pianist der Avantgarde
  • „... Abreagieren sentimentaler Stimmungen“. Hanns Eislers Klavierwerke
  • Einseitigkeit von Forschung und Leere. Zur Lage der Musikwissenschaft in der ehemaligen DDR
  • „Der vollendete Wahnsinn“. Über entartete und bürgerlich dekadente Musik
  • Fremd und irgendwie unrein. Erinnerungen und Gedanken an Ernst Krenek
  • Der Vorschein der Musik. Zu Ernst Blochs Musikphilosophie
  • Geschichte gegen den Strich bürsten. Kurt Weill und der musikalische Avantgardismus
  • Revolutionäre des Geistes. Die Berliner „Novembergruppe“ der zwanziger Jahre
  • Ein Buchschicksal. Über das Buch „Komposition für den Film“ von Adorno und Eisler
  • Abkehr von der europäischen Moderne. Minimal Music – ein Minimum an Musik?
  • Zwischen Dadaismus und Agitprop. Der Komponist Stefan Wolpe
  • Verlangt restlose Hingabe. Der Komponist Hermann Heyer
  • „Kunst kommt nicht von können, sondern von müssen!“. Arnold Schönberg und die Endkrise der bürgerlichen Musik
  • „Wir sind zweierlei Menschen“. Schönberg – Eisler – Wolpe. Ihr Verhältnis zum Judentum
  • Detailtreue und Zuverlässigkeit. Walter Serauky
  • Tragik, Komik, Ernst und Satire. Hanns Eislers Opernentwurf „150 Mark“
  • Letzter bürgerlicher Großdenker. Heinrich Besseler
  • Phantastisch. „Pierrot lunaire“ – vertont von Arnold Schönberg und anderen
  • USAvantgardismus und Populismus. Zu Werken von Milton Babbitt, Roy Harris und Henry Brant
  • Nichts Neues unter der Sonne. Zum Begriff der „Postmoderne“
  • Außenseiter und Individualist. Carl Ruggles
  • Komponiertes Stück konkreter Utopie. Zur „Deutschen Sinfonie“ von Hanns Eisler
  • „Ich pfeife auf diesen Frühling“. Zu Hanns Eislers Übersiedlung nach Berlin 1925
  • „Die gute alte Musik – ich habe sie noch gekannt ...“ Skizzen zur Emigration deutscher und österreichischer Komponisten
  • Ein Konservativer der neuen Wiener Schule. Alexander Zemlinsky
  • Ein Bellachini der Musik. Erik Satie
  • „... ein wahres Schmerzenskind“. „Das klagende Lied“ von Gustav Mahler
  • Komponist des technischen Zeitalters. Edgard Varèse
  • „Es ist immer etwas anderes und zugleich immer dasselbe“. Analytische Betrachtungen zu Weberns Kantate „Das Augenlicht“
  • Training der Ohr-, Gehirn- und Seelenmuskeln. Die Kammermusik von Charles Ives
  • Utopische Musiklandschaft. Die Orchesterwerke von Charles Ives
  • Der Komik tieferer Sinn. Karl Valentin und die Musik
  • Naivität und technisches Raffinement. Bemerkungen zur „Symphonie de psaumes“ von Igor Strawinsky
  • „Aber mein Herr, warum pfeifen Sie denn ...“ Hermann Scherchen und die neue Musik
  • Ein Yankee aus der Nachbürgerkriegszeit. Charles Ives
  • Wenig gekannt – wenig geliebt. Bemerkungen zur Rezeption Béla Bartóks
  • Die Bereitschaft zu experimentieren muss sich erhöhen. „Neue Einfachheit“ – Probleme einer „Zurück-zu-Bewegung“
  • „Jeder Komponist hat eine gewisse persönliche Handschrift ...“ Gespräch mit Ernst Krenek
  • Hoffnungsspuren eines Pessimisten. Arthur Honegger: Beruf und Handwerk des Komponisten
  • Editionspraxis – Verlagspraxis. Zur Editionsgeschichte der Fünften Sinfonie von Gustav Mahler
  • Singulär und einsam. Scott Joplins Ragtimes
  • Opulenz und Sinnlichkeit der Klänge. Der Weg Karol Szymanowskis
  • Dem Jenseits zu nahe. Gustav Mahlers Zehnte Sinfonie Fis-Dur
  • Letzte Darstellung vor dem Zerfall. Arnold Schönbergs Harmonielehre
  • Tradition und Fortschritt. Musik des Übergangs
  • Bekenntniswerk. Arnold Schönbergs Oper „Moses und Aron“
  • Feucht-fröhlicher Kneipverkehr. Max Reger als Universitätsmusikdirektor
  • Musik zum Zuhören. Über Eislers Balladen
  • Immer der Zukunft entgegen. Das Liedschaffen von Charles Ives
  • Kreolisch und karibisch. Die Klaviermusik von Louis Moreau Gottschalk
  • „Liquidator der Bildungskritik“. Georg Bernard Shaw: Musikfeuilletons des Corno di Bassetto
  • Geschichte einer Partitur. Arnold Schönberg: Fünf Orchesterstücke opus 16
  • Aufbegehren gegen die Phrase. Claude Debussy: Einsame Gespräche mit Monsieur Croche
  • „... dem Eisler geben, was des Eislers ist“. Unveröffentlichte Zuschrift an „Musik und Gesellschaft“
  • Spannung zwischen Identität und Nichtidentität. Symmetrien im Chorsatz von Anton Webern
  • „Alles was eine Stimme, ein Herz und Blut in den Adern hat“. Zu den „Memoiren“ von Hector Berlioz
  • Radikale Entfettungskur. Bemerkungen zur Zwölftontechnik bei Eisler und Schönberg
  • Ausdruck des Humanen. Über das Adagio von Mahlers Zehnter Sinfonie
  • Vorläufer modernster Tendenzen und Erkenntnisse. Notizen zu Mahler
  • Unendlich stiller Hoquetus. Webern und Schönberg
  • Betroffensein vom Schönen. Alban Berg

Epilog

  • Maschenfest gestrickt. Seit vierundzwanzig Jahren unterdrücktes Nachwort zu einer allzeit erwünschten Sammlung sämtlicher Schriften unseres allerorts bekannten und allseits geschätzten Freundes Béla plagiiert und zum 4. September [1989] dediziert von Gudrun & Hans Bunge
  • Bibliographie
  • Register
25,00  €
inkl. MwSt., zzgl. Versand
Lieferzeit: 2–4 Wochen.
auf den Merkzettel
Zuletzt angesehen
Verband deutscher MusikschulenBundesverband der Freien MusikschulenJeunesses Musicales DeutschlandFrankfurter Tonkünstler-BundBundes­verb­and deutscher Lieb­haber-OrchesterStützpunkt­händ­ler der Wiener Urtext Edition

© 2004–2024 Stretta Music. Notenversand – Noten online bestellen und kaufen.

Ihr Spezialist für Noten aller Art. Musiknoten Online Shop, Notenblätter und Play Along per Download, Bücher, Notenpulte, Pultleuchten, Zubehör.

Für das Land Weltweit gibt es eine eigene Stretta Webseite. Falls Ihre Bestellung in dieses Land geliefert werden soll, können Sie dorthin wechseln, damit Lieferzeiten und Versandbedingungen korrekt angezeigt werden. Ihr Warenkorb und Ihr Kundenkonto bleiben beim Wechsel erhalten.

de-netzu Stretta Music Weltweit wechseln de-deauf Stretta Music Deutschland bleiben