Blue Horizons

Unbekannte, exotische Landschaften, unerforschte Landstriche und Gegenden zu entdecken hat mich schon immer fasziniert. Weitgehend aus dieser Quelle schöpfen meine bisherigen grösseren Werke für Brass Band, „Dreams“, „Landscapes“, „Beyond the Horizon“ und „New Horizons“.

Das vorliegende neue Stück knüpft an dieselbe Thematik an, doch diesmal dreht sich alles um die Farbe Blau, welche man – wie den Himmel oder das Meer - eng mit Weisheit, Abgeklärtheit und Traum assoziiert. Sie steht für das Reisen und Entdecken, im eigentlichen oder im übertragenen Sinn. Klar wie das Wasser, ist sie ist auch ein Symbol für die Wahrheit.

Dieselbe Farbe kann uns aber auch beklemmen und erdrücken, wenn sie zu grell ist. Sie kann geradezu erbarmungslos kalt und gewalttätig sein, was sich in dieser Musik ebenfalls widerspiegelt. Doch dann wieder kann sie Nostalgie und Melancholie heraufbeschwören, etwa in den Cornet- und Althornsoli im zweiten Satz. In rein musikalischem Sinn steht „blau“ für die berühmten „blue notes“, jene Töne, die leicht (höchstens einen Halbton) zu tief angespielt oder gesungen werden und dem Jazz und dem Blues ihre so charakteristische Farbe verleihen. Einige musikalische Einfälle in diesem Stück sind denn auch vom Stil und von der Modalität dieser Musikgattungen beeinflusst.