Sinfonietta Nr. 2

Die Sinfonietta Nr. 2 basiert auf vier Eckpfeilern der Geschichte der österreichischen Kleinstadt Timelkam (Oberösterreich). The Castle - Das Schloss Die beeindruckende Kulisse des Schlosses Neuwartenburg inspirierte den Komponisten dazu die Sinfonietta mit einer mächtigen Fanfare in Form einer klassischen Festmusik zu eröffnen. Die Blechbläser dominierte Fanfare habe ich mit minimalistischen Begleitmustern unterlegt um eine Symbiose aus Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Einem lyrischen Mittelteil folgt die Reprise in Klassischer A-B-A Form. The Church - St. Anna Kirche Nirgendwo liegt Freud und Leid so eng beisammen wie in einer Kirche, darum beginnt der zweite Satz auch mit einem Zitat aus dem Text des Introitus eines Requiems: Herr, gib ihnen die ewige Ruhe – Dir gebührt Lob Herr – Erhöre mein Gebet. Dieser Einleitung erfolgt ein Choral welcher einem "Ave Maria" entspricht. Fritz Neuböck hatte das Glück die Kirche während der Renovierungsarbeiten zu besichtigen, dadurch war es ihm möglich auf einem Gerüst bis knapp unter das Dach zu gelangen. Zum einen entdeckte er dadurch dass der Text von Anton Bruckners "Locus Iste" in einen Bogen geschrieben steht, darum hat er die Umspielungen des "Ave Maria" zart mit diesem Brucknerchoral unterlegt und so dieses wunderbare Werk in den Mittelpunkt seiner Komposition gerückt.

Zum anderen wähnt man sich in dieser Höhe fast im Himmel, der Komponist hatte den Eindruck nur mehr einen Schritt durch eines der wunderbaren Kirchenfenster machen zu müssen um diesen Himmel zu erreichen, so ist auch das Ende des zweiten Satzes zu verstehen. The Market - Der Markt Timelkam und das Marktrecht, untrennbar miteinander verbunden. Ob aktueller Einkaufsstress, oder geselliges Treiben am historischen Jahrmarkt, ob weltlich oder kirchlich ausgerichtet, Fritz Neuböck hat versucht all diese verschiedenen Aspekte in gleicher Weise in den dritten Satz auf virtuose Weise einfließen zu lassen.

The Tower - Der Marktturm Der Marktturm wird im 4. Satz quasi als "Wächter" über die Zeiten darstellen. Egal in welcher Form der Marktturm in seiner bunten und bewegten Geschichte genutzt wurde, eines stellte der Turm immer dar, einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt. So beginnt das Finale meiner Sinfonietta mit der Turmuhr im Morgengrauen. Langsam erwacht die Umwelt zum Leben und von der Ferne bewegt sich ein Zug Richtung Marktturm, dieser steigert sich zu einem imposanten Finale, welches meine Sinfonietta in der Form eines historischen Triumphzuges beendet.