#TicTac

Das fünfsätzige #Tictac für Klavier und Violine (2019) mit seinen abwechselnd schnellen und langsamen, rhythmischen und melodischen Tempi basiert auf der obsessiven Bewegung des Uhrpendels, einem Strukturelement, das in den fünf Sätzen in zahlreichen Variationen vorkommt.

Das anfängliche Tictac tictac stellt das Hauptmotiv dar und leitet einen ersten Prozess der Metamorphose ein.

Das Ticken führt zu Nebenmotiven, als ob die Pendelbewegung verschiedene Gemütszustände widerspiegeln würde: verspielt, lyrisch, mitreißend, majestätisch, verträumt und schließlich strahlend.

In dem schnellen figurativen Kontinuum von Sternbewegung, aus dem ein lyrisches Thema hervorgeht, zeigt das Ticken seine Präsenz auf diffuse Weise. Ein ununterbrochener Strom, der die kreisenden Gestirne darstellt, begleitet eine leidenschaftliche Melodie, die ihrerseits von kreisenden Melodien geprägt ist. Die Bewegung verpufft, wie sie begonnen hat, wie das Ende und der Anfang einer Schleife.

Entrechoc, eine Art Scherzo, ist wie eine Variation des ersten Satzes, wobei seine Elemente wieder in Umlauf gebracht werden (insbesondere die Pizzo-Wiedergabe) und das Ticken wieder in den Vordergrund gerückt wird.

Der impressionistische Goutte de temps, der zweite langsame Satz, der wiederum aus Mouvement stellaire hervorgegangen ist, überträgt der Violine eine lange Kantilene, die von komponierten Arpeggiofigurationen des Klaviers unterlegt wird, die in Wirklichkeit eine poetische und ausdrucksstarke Variation des grundlegenden Tic-Tacs sind.

Das Finale, Les secondes dansent, bietet eine letzte Metamorphose des Tic-Tacs in verschobenen und energiegeladenen Rhythmen.

Gilles THIÉBLOT