Das Werk vertont zwei Lieder der Mignon aus Goethes Roman Wilhelm Meister. Es ist als Schwesterwerk zu Franz Schuberts berühmter Liedszene „Der Hirt auf dem Felsen“ (1829) konzipiert und kann mit identischer Besetzung Sopran, Klarinette und Klavier zur Ergänzung in Konzertprogramme aufgenommen werden. Durch die ausführlichen Zitate aus Beethovens Lied „Nur wer die Sehnsucht kennt“ ist auch eine stilistische Verwandtschaft zur Wiener Klassik gegeben. Wir erleben die unstillbare Sehnsucht der Mignon „nach jener Seite“, der anderen Welt nach dem Tod. Im zweiten Lied „So laßt mich scheinen“ wird die Todessehnsucht mit Details aus dem anderen, dem schöneren Leben facettiert.
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