Die Bedeutung des musikalischen Lernens für die Entwicklung der kindlichen Wirklichkeit unter Berücksichtigung konstruktivistischer und neurobiologischer Perspektiven.
Welche Rolle kann die Begegnung mit Musik oder das Erlernen eines Musikinstruments in einer kindlichen Wirklichkeit spielen, die in unserer Gesellschaft in besonderem Maße von Medien, Computern, Handys und virtuellen Welten geprägt ist?
Diesen Fragen nachspürend, führt Enno Syfuß philosophische, systemtheoretische, neurobiologische und lernpsychologische Perspektiven zusammen und bezieht diese unter den Leitbegriffen Relation und Resonanz auf das musikalische Lernen.
Aus Implikationen der Spiegelneuronenforschung und aus Erkenntnissen der kognitiven Psychologie wird die These abgeleitet, dass zwischenmenschliches Verstehen nicht nur in einem reflektierenden kognitiven Modus, sondern auch in einem spontanen intuitiven Modus entsteht. Damit korrespondiert eine pädagogische Perspektive, die außer einer bewussten, expliziten Ebene des (auch musikalischen) Lernens ganz wesentlich auch eine unbewusste, implizite Ebene einschließt.
Musiklernen erscheint so als kreative Selbstbegegnung in mehreren Dimensionen – und es offenbart sich als Prozess der Integration von Wahrnehmung, Bewegung, Emotionen und Intellekt, der einen entscheidenden Beitrag zur kulturellen und sozialen Verwurzelung unserer Kinder leisten kann.
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