Das Akkordeon als Instrument habe ich in meiner bisherigen Laufbahn immer nur gestreift, obwohl es ja auf der ganzen Welt in diversen Abweichungen zuhause ist. Es ist schon ein Phänomen, wie Luft in einen Klang verwandelt werden kann, in ein Piepsen, ein Säuseln, ein Zirpen, ein Keuchen – alles ganz menschliche Artikulationen. Der Brustkorb füllt sich mit Klängen und leert sich wieder mit Klängen. Da war plötzlich der Titel für mich geboren: Der ewige Atem. Das Ein- und Ausatmen als ein Synonym für unser menschliches Dasein, vom Moment der Geburt bis zum letzten Atemzug – dieser ewige Kreislauf vom Sein und Vergehen hat mich schließlich dazu bewogen, der Ode an die Nacht noch eine Art ausgiebigen Epilog hinzuzufügen. Harald Weiss