Clavier und Gesang

"Mein Buch Clavier und Gesang braucht keine Verteidigung, es braucht nur verstanden zu werden. Je mehr es zum Denken veranlaßt, desto nützlicher und fördernder ist es." – So lautet die selbstbewußte Äußerung Friedrich Wiecks zu seiner damals weitverbreiteten Schrift.

Als der Autor 1852, im Alter von 67 Jahren, seine Erfahrungen, Einsichten, Erkenntnisse und Prinzipien bei der Heranbildung junger Pianisten und Sänger veröffentlichte, war er schon längst ein in der Musikwelt des 19. Jahrhunderts berühmter und hochgeschätzter Klavier- und Gesangslehrer, ein alter Schulmeister (so nannte er sich selbst), der den Mut hatte, Schranken zu durchbrechen und ganz neue Wege im Klavier- und Gesangsunterricht aufzuzeigen. Seine Bedeutung als Pädagoge, als Schriftsteller und als Geschäftsmann für das gesamte damalige Musikleben in Europa muss enorm gewesen sein. Und das alles zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort.