von David Rauh (22.11.2022)
Der besinnliche Teil von Weihnachten beginnt bei vielen Familien in einem Stall; gemeinsam mit Schafen, Königen und einem leuchtenden Stern am Himmel. Für Kinder bedeutet das Krippenspiel meist viel Aufregung, vor allem wenn sie eine der begehrten Rollen ergattern konnten.
Bist Du auf der Suche nach einer passenden Version für Ihre Gemeinde? Im Stretta-Shop verzeichnen wir über 150 Artikel zum Thema Krippenspiel. Doch welches passt zu Deinem vorgegebenen Rahmen? Die Anzahl der Kinder, die Größe der Sprech- und Gesangsrollen, die Menge an Instrumentalstimmen, Dauer, Erzählweise und Stil können für das perfekte Krippenspiel entscheidend sein. Ich möchte Dir die Wahl erleichtern und stelle fünf Titel aus dem Strube Verlag vor, der sich bei meiner Recherche als wahre Fundgrube für spannende Krippenspiele und -musicals herausgestellt hat.
Musik: Gerd-Peter Münden; Text: Brigitte Antes (Krippenspiel), Armin Kraft, Geert Beyer (Anhang)
Dauer: 25 Minuten
Sprechrollen: 14
Gesangsrollen: 5 solo, 1-stimmiger Chor
Instrumente: Tasteninstrument, Querflöte oder Blockflöte (C)
Beginnen wir zunächst ganz klassisch: Der ehemalige Braunschweiger Domkantor hat ein Krippenspiel für „ganz einfache Verhältnisse“ in „ganz normalen Gemeinden“ am Heiligen Abend geschrieben. Warum klassisch? Die Weihnachtsgeschichte wird von der Reise aus Galiläa bis zur Anbetung durch die Hirten und Könige in Bethlehem erzählt. Der Bibeltext profitiert hierbei von der Bearbeitung der Kindermusical-erfahrenen Librettistin Brigitte Antes, welche das Gerüst clever und mit Witz auszuschmücken wusste.
Ergänzt werden die Sprechparts durch sechs Lieder, wobei sich Gesangs- und Sprechanteile die Waage halten. Die einzelnen Rollen kommen insgesamt mit wenig Text aus; am meisten sprechen die drei Könige. Die recht beschäftigte Flötenstimme rundet den Klang ab und fügt sich besonders im neu gedichteten „Gloria in excelsis Deo“ gut ein; sie eignet sich mehr für etwas fortgeschrittene Spieler.
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YouTube-Inhalte anzeigenMusik und Text: Wibke Klomp und Carsten Klomp
Dauer: 25 Minuten
Sprechrollen: 10+
Gesangsrollen: 2 – 9 solo, 3 x 1-stimmige Gruppen (Engel, Hirten, Könige)
Instrumente: Tasteninstrument, 2 Soloinstrumente in B oder C
Wibke Klomp, mittlerweile Dekanin in Wertheim, und Carsten Klomp, Kirchenmusiker und Orgelprofessor, haben eine Geschichte rund um die Entstehung des Luther-Lieds „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ erfunden.
Bei einem Stadtrundgang ist Martin Luther erschrocken über die fehlende Missionsbereitschaft eines ortsansässigen Pfarrers. Es bereitet ihm außerdem Sorgen, wie sehr die Malereien der Kirche das Bild der echten Begebenheiten verzerren. Also geht der Theologe zusammen mit seiner Familie die ‚echte‘ Weihnachtsgeschichte nach Lukas durch. Dabei kommt ihm schließlich die Idee, die Erzählung in ein Lied zu verpacken. Den Abschluss bildet eine kleine Kantate über alle 15 Strophen des Liedes „Vom Himmel hoch“, die auch ohne die vorangegangene Entstehungsgeschichte aufgeführt werden kann.
Die Dialoge sind lebhaft geschrieben. Die integrierte Auseinandersetzung mit dem Evangelium nach Luther-Übersetzung kommt einer Predigt nahe. Die abschließende Kantate ist durch die Einbindung der beiden leicht gesetzten Melodieinstrumente und verschiedener Gesangsgruppen abwechslungsreich gestaltet. Alle eingebundenen Lieder sind bekannte Weihnachtslieder, die sich stilistisch an Alter Musik orientieren. Die Idee dahinter leuchtet ein: Der musikalische Hintergrund soll sich authentisch in die Zeit einpassen.
Musik und Text: Michael Penkuhn-Wasserthal
Dauer: 20 Minuten
Sprechrollen: 11
Gesangsrollen: 2 – 4 solo, 1-stimmiger Chor mit variablen Soli
Instrumente: Tasteninstrument; Bandbesetzung möglich
Es folgen nun zwei Krippenspiele aus Sicht eines Esels, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Die erste Geschichte von Kantor Michael Penkuhn-Wasserthal findet nur im Stall statt. Das titelgebende Lied drückt den Unmut der tierischen Hauptfigur Balduin darüber aus, dass Fremde – die Familie um Jesus – sich in seinem Stall niederlassen: „Wo soll denn jetzt mein Futter hin? Was mach ich, wenn ich hungrig bin?“ Der Esel fühlt sich im Stich gelassen. Erst als er durch die Ankunft der Hirten erfährt, wer dort zur Welt gebracht wird, ist er ganz gerührt. Die Moral: Wer Platz für Gott schafft, erkennt auch sein Wirken.
Die Textpassagen kommen allesamt schnell zum Punkt und fungieren mehr als kurze Überleitung von der einen musikalischen Nummer zur nächsten. Die Harmonien sind typisch für Musicals, sodass selbst ältere Formen wie ein Choral über „Ich steh an deiner Krippen hier“ modern klingen. Die übrigen Lieder sind Eigenkompositionen, von denen die meisten etwas flotter gehalten und z.B. vom Gospel beeinflusst sind.
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YouTube-Inhalte anzeigenMusik: Stephanie Schwarz, Text: Martin Haßler
Dauer: 20 Minuten
Sprechrollen: 7 – 11
Gesangsrollen: nicht definiert (1-stimmiger Kinderchor)
Instrumente: Tasteninstrument
In dieser Erzählung gehört der Esel nicht zum Gastwirt, wie Balduin in der Eselgeschichte von eben, sondern zum Ehepaar. So kann dieses Maultier die komplette Erzählung von der Ankündigung der Schätzung bis zur Anbetung durch die Hirten aus seiner Sicht erzählen. Die Hauptfigur handelt jedoch wenig, sondern beobachtet mehr.
Besonders ist, dass die komplette Erzählung in Reimform verfasst ist. Auf dem Text liegt auch der Fokus, denn daneben sind hier nur drei Lieder enthalten. Der Esel hat den mit Abstand größten Wortanteil, weshalb diese Rolle ursprünglich für eine erwachsene Person vorgesehen ist. Dass sie auch auf verschiedene Kinder aufgeteilt werden kann, zeigt die Aufführung der Evangelischen Gemeinde Feudenheim.
Die anderen Rollen kommen mit wenigen Versen aus und die drei Eigenkompositionen von Theaterwissenschaftlerin Stephanie Schwarz sind rhythmisch und harmonisch sehr einfach gehalten. So können auch die ganz Kleinen in diesem besonderen Krippenspiel schon mitmachen.
Musik und Text: Andreas Hantke
Dauer: 30 Minuten
Sprechrollen: 12
Gesangsrollen: 9 solo, 1–3-stimmiger Chor
Instrumente: Tasteninstrument; Bass/Akkordinstrument ad lib.
Kantor Andreas Hantke befindet sich seit diesem Sommer im Ruhestand und kann auf über ein Dutzend Krippenspiele und etliche weitere Kompositionen für die Kirche zurückblicken. Alles voll nimmt eine ungewöhnliche Perspektive in der Weihnachtsgeschichte ein: die der überforderten Wirte, da im Zuge der Volkszählung im ganzen römischen Reich unerwartet viele Menschen auf der Suche nach einer temporären Unterkunft sind.
Die erste Hälfte des Musicals dreht sich nur um die Sorgen und Herausforderungen der sieben Wirte, die sich alle im Charakter unterscheiden. Erst in der zweiten Hälfte kommen die bekannten Figuren ins Spiel, die zunächst von jedem Wirt zurückgewiesen werden. Der Spaß kommt hierbei definitiv nicht zu kurz! Einzig die wohl humoristisch gemeinte Modernisierung (etwa: „Auf der Homepage der Stadt wurde kein einziger Platz angeboten“) mag in dem Kontext des sonst so interessanten Blicks auf die Zeit irritieren.
Der musikalische Stil und der Fokus auf eher kurze, dafür zahlreiche Lieder, welche die Story vorantreiben, zeigen: Dieses Singspiel ist ganz im Sinne eines kleinen Musicals verfasst. Da jede Rolle auch einen Gesangspart hat (vielleicht abgesehen von den drei rappenden Hirten), ist dieses Werk das insgesamt am anspruchsvollsten. Doch der Aufwand wird mit einigen Ohrwürmern belohnt, wie etwa dem Schlusslied:
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YouTube-Inhalte anzeigenEgal, für welches Krippenspiel Du Dich letztlich entscheidest, ich bin mir sicher: Die Kinder werden ihren Spaß daran haben. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich selbst einmal als kleiner Engel Gabriel den großen Moment erleben durfte, Maria die frohe Botschaft zu verkünden. Das hat mich damals mit enormem Stolz erfüllt. Daher freue ich mich, wenn auch Du prägende Momente dieser Art für Kinder schaffst. Ich wünsche Dir bei Deinen Vorbereitungen der Krippenspiele viel Freude und Geduld!
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