(01.04.2021)
Seit mehr als sechs Jahren unterrichtet sie neben ihrer regen Konzerttätigkeit zahlreiche kleine und große Schüler und betreibt nebenher noch einen eigenen Blog – Das Klarinettenzimmer. ...
Prinzipiell ist jedes Alter geeignet, um mit dem Klarinettespielen anzufangen. Dank sinnvoller didaktischer Konzepte und kindgerechter Instrumente können Kinder schon zwischen dem 7. und 8. Lebensjahr anfangen. Auch ein Einstieg im Erwachsenenalter ist gut vorstellbar. Wichtiger als das Alter ist aber, dass Begeisterung für das Instrument und Motivation zum Lernen vorhanden sind.
Schon von Anfang an Noten lesen zu können wäre wünschenswert; die Fähigkeit wird aber auch im Instrumentalunterricht gelehrt. Noten lesen zu können gehört zu den wichtigsten Grundkenntnissen in der Musik, da sie unser musikalisches Kommunikationsmittel sind.
Stellen wir uns Folgendes vor: Musik ist wie eine Sprache, die ihre Strukturen und Eigenschaften hat. Vor allem um mit anderen zusammen musizieren zu können, ist eine gemeinsame Sprache nötig. Dadurch drücken und tauschen wir uns miteinander aus. Und noch etwas: Es ist nicht so schwierig, wie man denkt – wenn man dran bleibt und das Notenlesen regelmäßig übt!
Die Klarinettenfamilie ist sehr groß! Neben der normalen B-Klarinette kann man auch andere Klarinetten, wie z. B. die Es-Klarinette, die sehr hoch klingt, und die Bassklarinette, die eine Oktave tiefer als die B-Klarinette klingt, lernen. Zwischen der B-Klarinette und ihren Verwandten gibt es grifftechnisch grundsätzlich keinen Unterschied.
Sie unterscheiden sich aber in Ansatz und Klangcharakter. Eine besondere Rarität in der Klarinettenfamilie ist die Kontrabassklarinette, die noch einmal eine Oktave tiefer spielen kann als die Bassklarinette. Auch das Saxophon weist eine große spieltechnische Ähnlichkeit mit der Klarinette auf und wird z. B. im Jazz daher auch von nur einem Musiker abwechselnd mit der Klarinette gespielt.
Besonders wichtig sind beim Klarinettespielen die Zähne sowie die Größe der Hände. Bei Kindern sollten die bleibenden Schneidezähne schon vorhanden sein, da sie direkt auf dem Mundstück aufsitzen und darauf Druck ausüben.
Kleine Kinderfinger hingegen stellen heutzutage kein Hindernis mehr dar: Es wurden spezielle Kinder-Klarinetten in B und C (noch kleiner) entwickelt, die gut für kleine Kinder in den ersten Jahren geeignet sind. Es handelt sich dabei um kürzere und leichtere Klarinetten, bei denen die Abstände zwischen den Tonlöchern geringer sind. Ein Umstieg auf die „Erwachsenen-Klarinette“ ist später problemlos möglich.
Bei Kindern müssen die in Frage 4 genannten körperlichen Voraussetzungen erfüllt sein, damit ein unkomplizierter Einstieg auf der Klarinette möglich ist. Aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen: Egal ob Kinder oder Erwachsene, man ist bereit, wenn Interesse und Faszination für das Instrument bestehen. Diese Faktoren sind tatsächlich die ausschlaggebendsten.
Es gibt B-Klarinetten für fast jeden Geldbeutel. Die Preise sind abhängig vom jeweiligen Modell (Anzahl der Klappen und Ringe), vom Material (Holz oder Kunststoff) und davon, ob man sich für eine deutsche oder eine französische Böhm-Klarinette entscheidet. Die etwas teureren deutschen Klarinetten sind ab etwa 800 € erhältlich, wobei die Preise für Profi-Instrumente nach oben offen sind. Eine gute Klarinette für Anfänger mit deutschem System liegt zwischen 1.400 € und 2.500 €.
Bei der Böhm-Klarinette sind die Preise etwas niedriger: Hier investiert man ab 500 € bis 5000 € für ein professionelles Instrument. Die Miete liegt in beiden Fällen zwischen 25 € und 30 € monatlich. Insbesondere für die B- oder C-Kinderklarinetten ist die Miete (ca. 20 € – 30 €/Monat) eine empfehlenswerte Option, da diese Instrumente nur so lange gespielt werden, bis der Wechsel auf ein Standardinstrument möglich ist. Wichtig ist, dass man sich bei der Wahl des passenden Instruments von seinem Lehrer beraten lässt.
Die Blättchen – ein wichtiger Bestandteil des Klarinettenmundstücks – verursachen die größten Folgekosten beim Klarinettespielen. Es ist wichtig, mehrere Blättchen zur Verfügung zu haben und diese regelmäßig zu wechseln. Dazu kommen noch die Noten von Schulen und Spielliteratur. Ideal wäre die Anschaffung von einem Klarinetten- und einem Notenständer.
Zudem ist im Laufe der Jahre mit einer Generalüberholung und kleinen Reparaturen am Instrument zu rechnen. Deswegen: Die Klarinette nach jedem Spiel reinigen, nie ohne Ständer auf den Trichter stellen und immer sehr gut aufpassen, dass der Koffer auch wirklich geschlossen ist und das Instrument nicht aus Versehen rausfallen kann.
Das Klarinettenblatt, welches am Mundstück befestigt wird und so als Tonerzeuger dient, ist das anfälligste Teil der Klarinette. Das Blatt ist ein Verbrauchsartikel und besteht aus einem nach vorne hin immer dünner geschabten Schilfrohr, das sehr empfindlich ist und daher auch trotz guter Pflege schnell einmal kaputt gehen kann.
Um solange wie möglich Freude an einem Blatt zu haben, muss dieses nach jedem Spiel abgewischt und in seine Hülle oder in ein Etui gesteckt werden. Wie oft das Blatt gewechselt werden muss, kommt u.a. darauf an, wie lange man täglich übt, seit wann man mit dem Blatt spielt und welche Blattstärke verwendet wird. Kleiner Tipp: Abwechselnd auf mehreren Blättern spielen!
Die Klarinette lässt sich sehr gut auseinandergebaut in einem handlichen Koffer mitnehmen. Der Klarinettenkoffer ist meist sowohl als Tasche als auch als Rucksack verwendbar. Zu Fuß, auf dem Fahrrad oder im öffentlichen Nahverkehr kann die Klarinette so einfach transportiert werden. Anders ist es dann beim Bassklarinettenkoffer: Da ist der Koffer deutlich großer.
Sich Klarinette spielen selbst beizubringen ist theoretisch möglich, einfacher geht es aber mit einem Lehrer. Dieser hilft von Anfang an dabei, dass sich keine schlechten Angewohnheiten beim Ansatz, der Fingerhaltung etc. einschleichen. Die Lehrkraft verfügt ja meist über langjährige Erfahrung, kann Tipps und Tricks geben und vor allem kann sie den Schüler motivieren!
Übungsmaterial sollte die Möglichkeit bieten, sich klarinettistisch und musikalisch Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Das heißt: Es sollte nicht zu schwer, aber auch nicht zu leicht sein! Die gesetzten Übeziele sollten erreichbar und gleichzeitig herausfordernd sein. Nicht zu vergessen sind technische Übungen (z. B. Tonleiter, Fingerübungen), die dazu dienen, das Können auf der Klarinette zu erweitern und die Basis für Vortragsstücke bilden.
Nette Nachbarn sind Gold wert, wenn man Klarinette spielen möchte. Ich empfehle meinen Schülern immer am besten tagsüber zu spielen und dabei Hausordnung und gesetzliche Ruhezeiten zu beachten.
Eine gute Möglichkeit, um sich anbahnenden Streit zu vermeiden, ist auch die Nachbarn offen darauf anzusprechen, wenn man das Gefühl hat, sie könnten sich gestört fühlen. Sicher lässt sich gemeinsam eine für alle vertretbare Lösung finden. Als Dankeschön könnte man zu verschiedenen Anlässen (Weihnachten, Geburtstage, Partys, …) für sie etwas auf der Klarinette vorspielen.
Wer Klarinette lernen will, steht schon am Anfang vor einer wichtigen Entscheidung: Lerne ich deutsche oder Böhm-Klarinette? Diese zwei Klarinettensysteme unterscheiden sich in Klappenmechanik, Griffweise, Ansatz und auch im Klang.
Die deutsche Klarinette wird in Deutschland und Österreich sowie überhaupt auf professioneller Ebene bevorzugt. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Am besten lässt sich diese Wahl mit Hilfe von Fachpersonal (z. B. Klarinettenlehrer) und/oder unter Berücksichtigung der eigenen Ziele und Perspektiven treffen.
Obwohl man für eine umfassende Antwort viele verschiedene Faktoren (wie z. B. Alter, Lehrer, Zeitaufwand etc.) berücksichtigen muss, können Ausdauer und Fleiß schon bald erste Früchte tragen. Es kommt immer darauf an, welche Vorkenntnisse man besitzt und welche Ziele man verfolgt. Schon nach 4 – 6 Wochen (hurra!) ist grundsätzlich das Spielen eines Liedes bzw. eines kleinen Solo-Stückes möglich.
Für die Klarinette gibt es in allen Stilen eine große Auswahl an Noten. Auch Anfänger können von einer Menge abwechslungsreicher Stücke profitieren. Für die jüngsten Schüler kann ich die Summer Sketches, Musikalische Zeitreise von Paul Harris sehr empfehlen.
Die Bände Leichte Konzertstücke von Rudolf Mauz enthalten auch sehr schöne Vortragsstücke für Schüler aller Altersstufen. Natürlich sind auch die Vortragsstücke von Carl Baermann aus der Klarinettenschule op.63, die Klarinettensonaten von Lefèvre und die Kegelduette von Mozart sehr schön, wenn auch etwas anspruchsvoller. Für Einsteiger mit etwas musikalischer Vorerfahrung könnten sie dennoch geeignet sein.
Diese Frage ist für mich sehr schwer zu beantworten. Ich habe tatsächlich mehr als ein Lieblingsstück: Mozarts Klarinettenkonzert, die Klarinettensonaten von Johannes Brahms, aber auch die Sonata von Francis Poulenc und die Sonate von Camille Saint-Saëns. Diese Werke gehören zu den Klassikern für Klarinette.
Dazu kommen noch die sieben Klarinettenkonzerte von Carl Stamitz und die Klarinettenkonzerte von Carl Maria von Weber, sowie die Werke von Carl Baermann und Jean-Xavier Lefèvre.
...Mozarts Klarinettenkonzert. Aber ich will nicht zu viel verraten. Es lohnt sich, das Werk selbst einmal anzuhören und diese wunderbare Musik, bei der die Klarinette der menschlichen Stimme sehr nahe kommt, zu fühlen.
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YouTube-Inhalte anzeigenDie Klarinette ist das perfekte Instrument für das gemeinsame Musizieren in jeder Spielrichtung – ein Luxus! Egal ob Sinfonieorchester, Blasorchester oder Big Band, Klassische Musik, Jazz oder Klezmer – mit der Klarinette kann man überall mitspielen.
Vor allem dank ihrer klanglichen Flexibilität kann die Klarinette in einem Ensemble jede Funktion übernehmen – die des strahlenden Soloinstruments, die Begleitung oder die eines rhythmischen bzw. harmonischen Fundaments.
Ein besonderes Ensemble ist der Klarinettenchor: sozusagen das ‚Klarinettenorchester‘. Im Klarinettenchor spielen alle Instrumente der Klarinettenfamilie: von der hohen Es-Klarinette über die B-Klarinette, über das Bassetthorn, die Bass- und die Kontraaltklarinette bis hin zur Kontrabassklarinette.
Die Klarinette hat von allen Holzblasinstrumenten den größten Tonumfang und kann in verschiedenen Registern sehr leise, aber auch sehr laute Töne erzeugen.
Oft habe ich schon gehört, dass Leute sagen: „Man muss unbedingt hart und mit viel Luft in die Klarinette reinpusten, um einen Ton zu spielen.“ Naja, das stimmt so nicht ganz: Man muss vor allem lernen, wie man seinen Luftstrom formt und am effizientesten steuert, um gesund spielen zu können und zu seinem eigenen Klang zu finden.
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zu Stretta Music Weltweit wechseln auf Stretta Music Deutschland bleibenDie Klarinettistin Flavia Feudi wurde 1988 in Rom geboren und begann im Alter von acht Jahren Klarinette zu lernen. Die Begeisterung für dieses Instrument liegt schon seit Generationen in der Familie, denn sowohl ihr Opa als auch ihr Uropa waren selbst Hobby-Klarinettisten gewesen. Auf der Klarinette ihres Urgroßvaters aus dem Jahr 1891 spielt Flavia Feudi manchmal sogar heute noch.
Mit elf Jahren nahm sie dann ersten Unterricht am Konservatorium Santa Cecilia in Rom mit dem Ziel, Klarinettistin zu werden. Ihre Studien setzte sie an der Accademia Chigiana di Siena und am Mozarteum Salzburg, wo sie 2015 ihren Master abschloss, fort. Seit mehr als sechs Jahren unterrichtet sie neben ihrer regen Konzerttätigkeit zahlreiche kleine und große Schüler und betreibt nebenher noch einen eigenen Blog – Das Klarinettenzimmer –, der sich allen Fragen rund um die Klarinette widmet.